Nicht "stiefmütterlich" behandeln
Lederer: Kultur bei Planungen zur Wiedereröffnung berücksichtigen
Klause Lederer auf der re:publica 2018. © re:publica from Germany - re:publica 18 - Day 2, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=72974588
Im Zuge des Entwurfs eines Drei-Stufen-Plans, der die Wiedereröffnung verschiedener Kultureinrichtungen und -orte fokussiert, erklärte der Berliner Kultursenator und Vorsitzender der Kultusministerkonferenz Klaus Lederer (Die Linke), wie die Verantwortlichen bei der Planung vorgegangen sind.
Außerdem betont er erneut die Bedeutung der Kulturbranche, die "gegenüber anderen gesellschaftlichen Bereichen [nicht] stiefmütterlich behandelt" werden soll.
Strategie trotz Unvorhersehbarkeit
Zunächst wurde von einer Nennung von Inzidenzen abgesehen, da nicht sicher wäre, "ob der Übertragungsmodus der Mutationen möglicherweise größere Vorsicht erfordert", so Lederer über die momentan schwer einschätzbare Situation.
Derzeit sei zwar noch nicht an eine Aufhebung der Beschränkungen zu denken, doch solle es für den Falle des Falles dennoch eine Strategie für die Wiederbelebung des kulturellen Sektors geben.
Veranstaltungen lieber im Freien
Hier werde das Risiko der Ansteckung immer im Auge behalten. Aus Sicht des Kultursenators sind Veranstaltungen im Freien besser realisierbar als in Gebäuden, auch wenn qualitative Belüftungssysteme die Infektionsgefahr deutlich verringern.
Bei großen Veranstaltungen könne er jedoch noch nicht einschätzen, "wann man gegebenenfalls auch mit Schnelltestmethoden oder anderen Unterstützungsmöglichkeiten dafür sorgen kann, dass bei Großveranstaltungen kein Superspreaderereignis stattfinden kann."
Zwar ständen die Bedingungen nicht schlecht, doch brauche es dafür noch weitere Regelungen auf Bundesebene und Testverfahren, die sich leicht anwenden lassen.
Andere Gesamtsituation im Sommer
Lederer sieht realistische Chancen dafür, dass bis Ostern alle Menschen über 80 mit Impfungen versorgt werden können. Sofern der Impffortschritt weiterhin gewährleistet werden kann, wäre die Gesamtlage bis zum Sommer nochmal eine ganz andere.
Doch sei es vor diesem Hintergrund wichtig, Veranstalter nicht mit den Risiken alleine zu lassen und Hilfe anzubieten, wo es geht.
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