Trotz Rekord-Wachstum
Mehr als ein Drittel der US-Musikhörer/innen besitzen kein kostenpflichtiges Streaming-Abo
© Viktor Forgacs via Unsplash
Aus einer neuen Studie der Unternehmensberatung Activate Consulting (PDF) geht hervor, dass 35 Prozent der Musikhörer/innen – definiert als Einwohner/innen der USA ab 18 Jahren, die Zeit mit dem Hören von Musik verbringen – im Jahr 2022 kein kostenpflichtiges Musik-Abonnement besaßen.
2021 lag der Anteil der US-Bürger/innen ohne Musikstreaming-Abonnement bei 34 Prozent – der Unterschied zu 2022 ist damit also nicht signifikant und statistisch zu vernachlässigen.
Einfluss von Alter und Einkommen
Aus der Studie von Activate Consulting geht hervor, dass die Entscheidung, kein Streaming-Abonnement abzuschließen, möglicherweise mit der Einkommenssituation und dem Alter der Befragten zusammenhängt: So liegt die Zahl der über 55-jährigen in der Gruppe der Personen ohne Abo bei 49 Prozent, während der Anteil dieser Altersgruppe in der Gruppe der "Streamer" bei nur 22 Prozent liegt.
Außerdem liegt das Haushaltseinkommen von fast 50 Prozent der Personen ohne Streaming-Abonnement bei unter 50.000 Dollar – also deutlich unter dem Einkommensschnitt –, während dies bei nur 29 Prozent der Abonnenten der Fall ist.
Spannende Implikationen
Interessant ist die Studie gerade durch ihren Kontrast zu den noch immer kontinuierlich steigenden Abo-Zahlen der Streaming-Dienste: So meldete beispielsweise Spotify ein Rekordwachstum seiner Nutzerzahlen für das vierte Quartal im 2022.
Freilich liegt das Nutzerwachstum von international agierenden Unternehmen zu großen Teilen begründet in den unterschiedlichen Wachstumsraten in verschiedenen Ländern – so lag die Zahl der Streaming-Abonnenten in den USA bereits deutlich früher deutlich höher als etwa in Deutschland, das traditionell eher nicht als "early adopter" neuer Technologien gilt.
So stellt sich die Frage, ob das Audio-Streaming in den USA inzwischen eine Sättigungsgrenze erreicht hat und die Zahl der neu abgeschlossenen Abonnements hier nicht mehr signifikant steigen wird – weil die verbliebenen 35 Prozent (etwa aus Alters- bzw. finanziellen Gründen) etwa auf werbefinanzierte Streaming-Angebote zurückgreifen oder die Streaming-Abonnements von Bekannten oder Freunden verwenden, oder schlicht andere Medien zum Musikhören nutzen.
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