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Harscher Einschnitt

Nach dem Brexit: 45 Prozent weniger britische Acts auf europäischen Festivals

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 07.09.2022

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Nach dem Brexit: 45 Prozent weniger britische Acts auf europäischen Festivals

© Breakingpic via Pexels

Eine Studie der britischen, internationalistischen Kampagnengruppe Best for Britain weist daraufhin, dass die Zahl britischer Musiker/innen auf den Line-ups europäischer Festivals im Vergleich zu den Jahren vor dem Brexit im Durchschnitt um 45 Prozent gesunken ist.

Die Zahlen der Studie (PDF) von Best for Britain wurden während einer Sitzung des parteiübergreifenden britischen Handels- und Wirtschaftsausschusses veröffentlicht, die sich mit dem Effekt des Brexits auf die britische Musik- und Reiseindustrie beschäftigen will.

Laut den Branchenvertreter/innen erschwere der Brexit-Deal die Aktivitäten von tourenden Bands und Artists – nicht zuletzt, weil die veränderten Reisebedingungen es britischen Künstler/innen unmöglich machten, in letzter Minute frei gewordene Festivalplätze zu besetzen – eine durchaus übliche Praxis in der Branche. 

Musibranche gegen die "lahme Entenregierung"

Ein Beispiel dafür sei die Gruppe White Lies die in Paris ein Festival absagen mussten, weil die Brexit-Regeln dazu geführt haben, dass das Equipment der Band beim britischen Zoll festgehalten worden ist. Die Folge des Brexits ist damit die bereits erwähnte Verminderung britischer Künstlerinnen und Künstler auf europäischen Festivals um beinahe die Hälfte. Naomi Smith, Geschäftsführerin von Best for Britain, kommentiert:

"Die Beatles haben sich in Europa einen Namen gemacht, und viele Musiker sammeln auf Tourneen die prägenden Erfahrungen und das Publikum, das sie brauchen, um durchzustarten. Mit ihrem unausgegorenen Brexit-Deal hat unsere lahme Entenregierung nicht nur aufstrebende britische Talente dieser Chancen im Ausland beraubt, sondern auch dafür gesorgt, dass internationale Künstler es sich zweimal überlegen, ob sie Glasgow oder London in ihre Europatournee einbeziehen."

Die Geschäftsführerin der Incorporated Society of Musicians und Kommissarin für Handel und Wirtschaft im Vereinigten Königreich, Deborah Annetts, erklärte, dass, wer auch immer die Nachfolge von Boris Johnson antreten werde, sich für die Beseitigung dieser unnötigen Bürokratie einsetzen müsse. Diese ersticke den Wohlstand und die Kreativität der nächsten Generation britischer Musikerinnen und Musiker. 

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