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Stärkerer Schutz gefordert

Neue Studie zeigt, wie verbreitet sexuelle Belästigung im Musikbusiness ist

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 28.10.2019

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Neue Studie zeigt, wie verbreitet sexuelle Belästigung im Musikbusiness ist

© Brett Sayles via Pexels.com

Eine neue Studie der britischen Musicians Union (MU), einer Vertretung für Musikschaffende, illustriert die erschreckende Häufigkeit sexueller Belästigung im Musikbusiness. Die MU fordert daher von der Politik eine stärkere Gesetzgebung.

Die Musicians Union, die als Vertretung für über 30.000 Musikerinnen und Musiker in Großbritannien fungiert, befragte 725 Mitglieder zu ihren Erfahrungen mit sexueller Belästigung, insgesamt 379 Frauen und 336 Männer. 48 Prozent der Befragten gaben an, am Arbeitsplatz sexuell belästigt worden zu sein; über die Hälfte der Befragten wurden bereits Zeuge sexueller Belästigung anderer. 

Schockierende Prävalenz

In 85 Prozent der Fälle wurde die Belästigung nicht angezeigt: 56 Prozent der Betroffenen gaben an, dass dies mit der Kultur am Arbeitsplatz zusammenhinge, 41 Prozent fürchteten, als Konsequenz ihren Job zu verlieren.

In 32 Prozent der Fälle hindert die Betroffenen die Angst, dass die Beschwerde nicht angemessen behandelt, in 27 Prozent die Angst, dass die Beschwerde erst gar nicht ernst genommen würde daran, überhaupt Klage zu erheben. 

Legislative gefordert

Besonders gravierend ist die Situation für Freiberuflerinnen und Freiberufler: Gut 90 Prozent der Musicians Union-Mitglieder sind aktuell freiberuflich angestellt. 61 Prozent der befragten Freelancer gaben an, sich aufgrund ihres Arbeitsverhältnisses stärker der Gefahr sexueller Belästigung ausgesetzt zu fühlen, da ihre Verträge meist kein genaues Vorgehen im Falle sexueller Übergriffe definieren. 

Die Musicians Union fordert als Reaktion auf diese erschreckenden Zahlen in einer Petition ein Eingreifen der Politik, indem die Gesetze gegen sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz gestärkt werden, in besonderem Maße auch für Freiberuflerinnen und Freiberufler. 

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