Erfolgreiches zehnjähriges Jubiläum in Hamburg
Reeperbahn Festival 2015 unterstreicht seine Relevanz als Branchentreff durch die Nähe zur Szene
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Keynote von Dave Steward beim Reeperbahn Festival 2015. © Backstage PRO
Das viertägige, jährlich stattfindende Musik-Spektakel beruht – nach dem Vorbild des SXSW (South By Southwest, Austin/Texas) – auf einem dualen Konzept bestehend aus Fachkongress für die Musikbranche und Musikfestival, das sich in vielen Live-Locations rund um die Reeperbahn abspielt.
Über 300 Acts präsentierten sich in ca. 50 Locations, was den einen oder anderen Festivalbesucher sicherlich auch schon mal überfordern kann. Insbesondere dann, wenn die Lokalisierungsfunktion der ansonsten sehr informativen App nicht reibungslos funktioniert… Dem abendlichen bunten Clubtreiben ging tagsüber stets ein strammes und sehr vielfältiges Kongress-Programm voraus.
Schwerpunkte Digitalisierung und Synchronisierungsrechte
Panel zum Thema Musikverlage
Vertreter der gesamten internationalen Musikbranche diskutierten innovative Konzepte, erläuterten eigene Geschäftsmodelle und demonstrierten interessierten Fachbesuchern in Workshops die Funktionsweise neuer Tools und Prozesse. Nahezu jeder Bestandteil der Wertschöpfungskette innerhalb der Livemusik-Branche als auch der Tonträger-Industrie wird beleuchtet, um möglichst viele Teilnehmern mit unterschiedlichem Professionalisierungsgrad anzusprechen.
Nachdem ALDI kurz vor dem Reeperbahn Festival ein neues Musikstreaming-Angebot ankündigte, ist klar, dass – wie in nahezu allen Branchen – das Thema Digitalisierung auch ein Schwerpunkt dieses Kongresses sein muss. So wurden u.a. Seminare und Panels über Promotionmöglichkeiten via Youtube, die richtige Auswertung von Metadaten oder die Entwicklung des Online-Musikjournalismus sowie neue Ticketing-Konzepte angeboten.
Ein weiterer Schwerpunkt, der in vielen Veranstaltungen thematisiert wurde, kann unter dem Fachkürzel „Sync“ (Synchronisation Rights) subsumiert werden. Hierbei geht es um die Verwertung und Verknüpfung von Musik mit anderen Branchen bzw. deren medialen Output wie zum Beispiel Werbespots, Film, Video-Spiele und dergleichen mehr.
Da die klassische Tonträgerindustrie sowie moderne Streamingdienste zur Refinanzierung eines Künstler nur noch bedingt ausreichen, gewinnen alternative Verwertungs-Modelle immer mehr an Bedeutung, was die Position der Musikverlage deutlich stärkt, da sich diese um die Rechtevergabe und kommerzielle Nutzung des Repertoires eines Künstlers kümmern und zudem i. d. R. auch für das Royalty Management (Abrechnung der Lizenzen) zuständig ist.
Ideale Plattform für das Live-Business
Da das Reeperbahn Festival nicht zuletzt auch von seinem abendlichen Live-Programm getragen wird, darf das Thema Livemusik-Business selbstverständlich nicht zu kurz kommen. Ständige Veränderungen in der Club- und Festivallandschaft tragen dazu bei, dass sich immer mehr Netzwerkstrukturen bilden, um den einzelnen Player zu unterstützen.
Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Livekomm, ein bundesweiter Dachverband der Club-Betreiber in Deutschland, der sich für eine Stärkung der Live-Kultur und die Unterstützung der Club-Landschaft einsetzt.
Das Reeperbahn Festival bietet auch für solche Interessengruppen die ideale Plattform, da hier nicht nur Booker, Manager und Artists zusammenkommen, sondern auch politische Entscheidungsträger angezogen werden, wodurch ein Austausch auf allen Ebenen stattfinden kann.
Branchentreff mit hoher Relevanz
Rays Reeperbahn Review
Auf dem Reeperbahn Festival wird Netzwerken grundsätzlich groß geschrieben. Und das in einem einmaligen Ambiente, mit dem keine Stadt in Deutschland mithalten kann.
Zu Recht hat dieser Branchentreff, bei dem man abends in den Clubs den wichtigsten A&R Managern über den Weg läuft und tagsüber unterhaltsame sowie gleichzeitig geistreiche Keynotes von Weltstars wie Dave Steward (Eurythmics und erfolgreicher Unternehmer) genießen kann, antiquierte Ansätze wie einst die Popkomm längst ersetzt.
Das Reeperbahn Festival lebt von Nähe. Nähe zur Szene, Nähe zum Publikum, Nähe zum Artist. Nicht zuletzt unterstreicht das jeden Abend kein geringerer als Ray Cokes, das einstige Gesicht von MTV, Vollblut-Musikliebhaber und nach wie vor Publikumsliebling.
Seine tägliche Show „Rays Reeperbahn Review“ bildet den perfekten Übergang vom Kongress zum Festival. Mit viel Herzblut und Seele stellt Ray jeden Abend seine persönlichen musikalischen Highlights vor und gibt den Künstlern in seiner unnachahmlichen Art zu interviewen viel Raum, sich zu präsentieren und für ihre Clubshow zu werben.
Unsere Freunde von regioactive.de haben übrigens den Festival-Teil zusammengefasst:
Festivalbericht zum Reeperbahn Festival 2015
Euer Feedback
Sowohl für Musiker als auch für Menschen, die in der Musikbranche arbeiten, ist das Reeperbahn Festival ein „Must Go“. Somit wünschen wir von unserer Seite „Alles Gute zum 10 jährigen, liebes Reeperbahn Festival. Keep on rocking, Digga!“
Warst du selbst vor Ort und kannst unserem postiven Eindruck beipflichten? Oder hat dir beim Jubiläumsfestival irgendwas gefehlt? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!
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