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Überraschender neuer Anbieter

ALDI steigt mit Dumpingpreis von 7,99€ ins Musik-Streaming ein

News von Markus Biedermann
veröffentlicht am 23.09.2015

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ALDI steigt mit Dumpingpreis von 7,99€ ins Musik-Streaming ein

Am Donnerstag, 24. September 2015, startet der neue Streaming-Dienst ALDI life Musik. © obs, ALDI, MEDION AG

In Kooperation mit Napster und seinem langjährigen Partner im Bereich der Computertechnik, der "Hausmarke" Medion, bietet der Discounter ALDI ab dem 24. September 2015 einen neuen Streaming-Dienst an. Dieser hört auf den Namen ALDI life Musik und drückt den Preis.

Vor wenigen Wochen untersuchte eine Studie die Zahlungsbereitschaft potenzieller Streaming-Kunden: Demnach würden 60 Prozent der jüngeren Nutzer gerne fürs Streaming zahlen. Ebenso gerne würden sie aber weniger dafür ausgeben müssen. Knapp 30 Prozent wären bereit, bis zu drei Euro im Monat auszugeben und 22 Prozent würden vier bis sieben Euro bezahlen.

In die Zielgruppe dieser Musikschnäppchenjäger sticht nun der Discounter ALDI mit seinem Angebot von 7,99€ monatlich. Interessierte können den Streaming-Dienst erst einmal 30 Tage lang kostenlos testen. Vergleichbare Dienste sind zum Beispiel Apple Music und Spotify Premium – bei beiden muss der Kunde zwei Euro mehr berappen.

Weitere Rahmendaten zu ALDI life Musik

  • Laut ALDI bietet der neue Online-Service 34 Millionen Songs, zahlreiche fertige Playlists, 4.000 Radiosender aus der ganzen Welt und mehr als 10.000 Hörbücher an.
  • Eine shazam-ähnliche Funktion erkennt Songs direkt in der zugehörigen App. Der Track lässt sich dann zu den eigenen Favoriten fügen.
  • Für ALDI TALK Kunden besteht die Möglichkeit, die Musikpakete M oder L zu buchen. Neben der Nutzung von ALDI life Musik sind darin dann auch für 9,99 Euro oder für 14,99 Euro integrierte Telefon-/SMS-Einheiten sowie eine Datenflat enthalten.
  • ALDI life Musik soll an PC oder Mac im Browser sowie mobil auf Smartphones oder Tablets mit Android, iOS oder Windows Smartphone Betriebssystem innerhalb Deutschlands funktionieren.
  • Die Audio-Qualität lässt sich zwischen 64 bis zu 320 kbps einstellen.

Durch die Kooperation mit Napster (wo man vom User übrigens 9,95€/Monat verlangt) mussten ALDI und die Medion AG, die zum Lenovo-Konzern gehört, selbst wahrscheinlich keine eigenen Verträge mit Musiklabels mehr vereinbaren. Im Grunde greift man tatsächlich einfach auf die bestehende Bibliothek zu.

Der neue Streaming-Dienst ist nach einem kurzen Countdown pünktlich um kurz nach Mitternacht auf den 24. September gestartet.

www.aldilife.de aufrufen

Euer Feedback

Die Zahlen liegen grundsätzlich ja klar auf dem Tisch: Der Streaming-Markt wächst, das gesamte Potenzial ist aber noch nicht ausgereizt. Anteilig werden die Einnahmen durch Streaming für Labels sowie die Künstler immer wichtiger, wobei insbesondere letztgenannte über zu geringe Auszahlungen klagen.

Gekontert wird dies in Branchenkreisen meist mit dem Argument, dass es eben insgesamt noch mehr zahlende Abonnenten der Premium-Dienste brauchen würde, um ein wirtschaftlicheres Umsatz-Gesamtvolumen zu erreichen.

Kann ALDI dem Streamingmarkt so gesehen also noch einen weiteren Schub verleihen? Oder besiegelt der günstige Preis nur das oft beklagte ramschige Image digital dargebotener Musik?

Was haltet ihr von ALDIs Einstieg in das Streaming? Wir freuen uns auf deine Meinung in den Kommentaren!

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