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Gemeinsamer Appell

Komponisten-, Texter- und Musikverleger-Verbände fordern höheren Anteil an Streaming-Einnahmen

News von Markus Biedermann
veröffentlicht am 30.07.2015

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Komponisten-, Texter- und Musikverleger-Verbände fordern höheren Anteil an Streaming-Einnahmen

Deutsche Komponisten, Texter und Musikverleger fordern hoehere Anteile an Streaming-Einnahmen. © alexan66 / 123RF

Die deutschen Berufsverbände der Komponisten (DKV), Textdichter (DTV) und Musikverleger (DMV) fordern in ihrem gemeinsamen Appell einen "sofortigen höheren Anteil an den Einnahmen der Internet-Musikdienste." Bei den bisherigen Konditionen handele es sich um "völlig unangemessene Mini-Lizenzen".

Der Appell der Musikverbände verweist auf den jüngsten Boom beim Streaming, der auch den deutschen Musikmarkt wachsen lässt. Die Kreativen seien jedoch bisher nicht angemessen an diesen Erfolgen beteilig.

Neben dieser Diskriminierung der kreativen Leistungen fehle es noch an Transparenz bei den Abrechnungen. "Die Konditionen pro Stream sind für uns dramatisch niedrig. Um z.B. den Wert eines Downloads für einen Titel zu erreichen, muss ein Song 25 Mal gestreamt werden, obwohl es sich um die gleiche Produktion handelt. Das ist kaum nachzuvollziehen", äußert Prof. Dr. Rolf Budde, Präsident des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV).

"Die Lizenzeinnahmen haben Almosen-Niedrigststände erreicht"

Der größte Teil der Streaming-Einnahmen würde an die Tonträger-Majors gehen, die aber nur kleine Teile an ihre Interpreten weitergeben würden, so die Kritik der Verbände. Dies sei völlig unverhältnismäßig. Ralf Weigand, Vize-Präsident des Deutschen Komponisten-Verbandes (DKV), fasst die Frustration zusammen:

"Die Lizenzeinnahmen durch Streaming haben bei den Autoren und Musikverlegern Almosen-Niedrigststände erreicht. Das massenhafte Streaming ist eigentlich nur für die Konzerne profitabel. Die Kreativen werden mit Mikro-Zahlungen abgespeist."

Autoren, Künstler und Musikverleger seien im Sinne der Musikfans jedoch grundsätzlich daran interessiert, dass die digitalen Musikdienste erfolgreich arbeiten können. Diese böten schließlich auch die Chance, Musik zu hören, die man sonst vielleicht nicht kennenlernen würde, lobt Frank Dostal, Präsident des Deutschen Textdichter Verbandes (DTV).

Wunschformel 20-40-40

Die drei Verbände machen einen konkreten Vorschlag zur Verbesserung der Lage.

Sie schließen sich den Forderungen des weltweiten Internationalen Rates der Musikautoren in Verwertungsgesellschaften (CIAM) an, dass nach einem Abzug von 20 Prozent der Streaming-Einnahmen für die Musikdienste die verbleibenden 80 Prozent fair je zur Hälfte, also mit 40 Prozent an Label und Künstler einerseits und mit 40 Prozent an Autoren und Verleger andererseits verteilt werden sollen.

Dein Feedback

Da ist sie also, die nächste Kritik am Streaming… Keine Woche vergeht, ohne dass das Thema der Einnahmen durch Dienste wie Spotify, Deezer, Napster, Apple Music oder Tidal kontrovers diskutiert wird. Ist dieser Appel der drei Verbände deiner Meinung nach gerechtfertigt?

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