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Wozu ein Musikverlag? – Teil 3

Checkliste: Die sechs wichtigsten Punkte, die du zu Musikverlagen wissen musst

Tipps für Musiker und Bands von Mario Rembold
veröffentlicht am 11.10.2017

musikverlag musikbusiness urheberrecht

Checkliste: Die sechs wichtigsten Punkte, die du zu Musikverlagen wissen musst

Brauchst du einen Musikverlag? Wir haben das Wichtigste dazu in dieser Checkliste zusammengefasst. © jannoon028 / 123RF

Wir haben euch hier das Wichtigste zum Thema Musikverlage in einer übersichtlichen Sechs-Punkte-Checkliste zusammengefasst.

Einleitung | Teil 1 jetzt lesen | Teil 2 jetzt lesen

Ja, das war eine ganze Menge Stoff zum Lesen. Und trotzdem bleiben noch viele Fragen offen; einiges konnten wir noch nicht vertiefen. Wer aber über die Zusammenarbeit mit einem Musikverlag nachdenkt, sollte zumindest folgende Punkte im Kopf haben!

Tipps kompakt

  1. Es gibt nicht den richtigen Musikverlag. Sei dir im Klaren, was du erwartest: Geht es dir nur um die Arbeitserleichterung beim Papierkam? Oder wünschst du dir auch einen Partner, der die Verbreitung deiner Werke fördert? Schreibst du Material für Interpreten und suchst hierfür einen Vermittler? Stehst du selbst mit deinen eigenen Songs auf der Bühne? Bist du jenseits der Livebühne und Radiosender unterwegs und schreibst Werbejingles, Game-Musik oder Filmsoundtracks? Möchtest du flexibel bleiben oder suchst du einen festen Partner, der auch Vorschüsse zahlt?
  2. Frage dich nicht nur, was du von einer Zusammenarbeit hast, sondern auch, warum der Musikverlag ausgerechnet deine Songs verlegen soll! Kaum jemand in der Branche hat etwas zu verschenken. Wenn dieser Eindruck entsteht, dann schau erst recht genau hin, denn dann könnte etwas faul sein. Ein guter Musikverlag ist den Anteil auch wert, den er für sich einbehält!
  3. Es ist vollkommen okay, wenn du deine Musik kostenlos verfügbar machen willst und die GEMA nichts für dich ist. Dann aber wirst du auch keinen Musikverlag brauchen. Abgesehen von wenigen Spezialfällen macht ein Verlagsvertrag ohne GEMA-Mitgliedschaft keinen Sinn – gerade in den Genres Rock, Pop und Schlager und bei Bands und Songschreibern, die mit eigenem Repertoire viele Auftritte haben! Sei vorsichtig, wenn ein Verlag damit wirbt, besonders für GEMA-freie Autoren interessant zu sein! Umgekehrt solltest du natürlich prüfen, ob sich eine GEMA-Mitgliedschaft für dich lohnt. Bedenke zum Beispiel, dass du dann für CD-Pressungen im Eigenvertrieb auch an die GEMA zahlen musst und ein Verlag davon 40 Prozent einbehält!
  4. Unterschreibe nicht aus einer spontanen Laune heraus, sondern kläre deine Fragen vor Vertragsabschluss! Kontaktiere zwei oder drei Autoren, die bei diesem Verlag unter Vertrag sind und frag sie nach ihren Erfahrungen. Bei der Recherche nach diesen Autoren stellst du auch fest, ob diese Urheber überhaupt in derselben Nische tätig sind wie du – wie gesagt, der Verlag sollte ja zu dir passen!
  5. Unterschreibe nichts, was du nicht verstehst und lass im Zweifelsfall einen Fachanwalt über den Vertrag schauen! Das Geld ist in vielen Fällen gut investiert.
  6. Man kann auch ohne Verlag veröffentlichen und Geld verdienen!

Weitere Artikel hierzu lesen:

Vor zweieinhalb Jahren haben wir zum Thema Musikverlage bereits ein Interview mit Christina Otto-Sauer von Sentric Music geführt. Außerdem gab es zwischenzeitlich ein Gerichtsurteil zur Verlagsbeteiligung durch die Verwertungsgesellschaften, das für Missverständnisse sorgt und Gesetzesänderungen nach sich zog. Genug Gründe also, das Thema "Musikverlage" noch ausführlicher aufzugreifen.

Teil 1 jetzt lesen | Wir erklären, was ein Musikverlag heutzutage macht. Markus Rennhack von Kick the Flame berichtet über grundsätzliche Aufgaben und legt dar, warum ein Autor mit verlegten Werken auch in der GEMA sein sollte.

Teil 2 jetzt lesen | Hier geht es um den eigenen Verlag – den man womöglich gar nicht braucht!? Außerdem fragen wir, ob das Gerichtsurteil zur Verlagsbeteiligung unzufriedenen Autoren eher hilft oder im Gegenteil eher Rechtsunsicherheit schafft.

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