Nachahmer verhindern
RIAA wendet sich für US-amerikanische Musikindustrie an NFT-Plattform HitPiece
Mitch Glazier, RIAA. © RIAA
Die NFT-Plattform HitPiece rückte ins Schlaglicht der Medien, nachdem Labels und Musiker/innen den Betreibenden vorwarfen, deren Songs und Artworks ohne Lizenz als Non-Fungible Tokens angeboten zu haben.
Kritik an HitPiece
Nun meldet sich auch die Recording Industriy Association of America zu Wort: In einem Brief vom 4. Februar 2022 wendet sich der Verband der amerikanischen Musikindustrie an die Anwälte von HitPiece und wirft den Gründern Rory Felton und Michael Berrin durch ihre mittlerweile offline genommene NFT-Plattform Urheberrechtsverletzungen vor.
Auch, wenn die von HitPiece angebotenen NFTs letztlich in keiner wirklichen Beziehung zu den angeblich mit ihnen verknüpften Songs standen, hatten Felton und Berrin auf ihrer Plattform doch zahlreiche unlizenzierte Artworks verwendet.
Eindeutiger Betrug
Die fehlende Beziehung zwischen Song und NFT greift die RIAA ebenfalls in ihrem Brief auf: Sie kritisiert, dass die potentiellen Kund/innen weder den Zugang noch die Rechte an tatsächlicher Musik erwerben konnten – was in deutlichem Kontrast dazu stehe, was HitPiece seinen Kunden vermittele.
Die RIAA sieht darin eine weitere Form des Betrugs, die Ken Doroshow, Chief Legal Officer der RIAA, folgendermaßen verurteilt:
"HitPiece scheint kaum mehr als eine Betrugsmasche zu sein, die darauf ausgerichtet ist, mit der Liebe der Fans zur Musik und dem Wunsch dieser enger in Kontakt mit Künstler/innen zu treten zu handeln und dabei Modewörter und -jargon verwendet um sein völliges Versagen, essentielle Rechte zu erhalten, zu beschönigen."
Die Forderungen der RIAA
Laut der Website Complete Music Update, der die vollständige Version des Briefes vorliegt, fordert die RIAA HitPiece dazu auf, weitere Verletzungen der Rechte von Plattenfirmen und deren Artists einzustellen bzw. zu unterlassen. Die NFT-Plattform selbst, zentral für das Angebot von HitPiece, soll weiterhin offline bleiben.
Um sicher gehen zu können, dass keine Informationen über die bisherigen Aktivitäten von HitPiece verloren gehen, fordert die RIAA HitPiece zusätzlich auf, eine Liste der bisherigen Einnahmen sowie aller angebotenen NFTs, zusammen mit allen Artworks und Texten, zur Verfügung zu stellen.
Die RIAA verlangt von HitPiece die Bestätigung, dieser Aufforderung schnellstmöglich nachzukommen, sowie einen verantwortungsvollen Umgang mit den für den Fall benötigten Daten.
Mit dem Brief des Verbandes solle HitPiece nicht nur daran gehindert werden, weiter die Rechte von Musikerinne und Musikern zu verletzenM; er soll auch als eine Warnung an NFT-Start-Ups verstanden werden, die ein ähnliches Vorgehen in Betracht ziehen.
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