Der Norden auf dem Vormarsch
Schleswig-Holstein will mit Stufenplan Perspektive für Großveranstaltungen bieten
coronakrise Öffnungsperspektive
© Aranxa Esteve via Unsplash
Noch immer müssen Großveranstaltungen wie Konzerte oder Festivals aufgrund der Corona-Pandemie verschoben oder abgesagt werden. Lange Zeit waren solche Veranstaltungen aufgrund der herrschenden Unklarheit über die Maßnahmen hinsichtlich des Infektionsgeschehens nicht planbar.
Mit einem Stufenplan, der am 27. Mai veröffentlicht wurde, bietet Schleswig-Holstein der Event-Branche nun wieder echte Perspektiven für die zweite Jahreshälfte.
Stufenplan mit konkreten Öffnungsschritten
Der Stufenplan unterscheidet verschiedene Gruppen von Veranstaltungen und teilt diesen verschiedene Öffnungsschritte mit teilweise spezifischem Datum zu. Voraussetzung ist eine fortgesetzt positive Entwicklung des Infektionsgeschehen.
Dabei berücksichtigt der Plan beispielsweise, ob Abstände eingehalten werden können und ob es sich um bekanntes oder unbekanntes Publikum handelt. Aktuell sind unter anderem schon Gruppenaktivitäten wie kleinere Stehkonzerte oder auch Theater-, Kino- und auch Konzertbesuche erlaubt. Dabei herrschen eine Masken- und Testpflicht sowie Kontaktregistrierung. Die Besucheranzahl liegt aktuell bei maximal 250 Leuten im Außenbereich.
Perspektiven für Großveranstaltungen
Der Stufenplan bietet dabei auch Perspektiven für größere Events: Damit sind neben Volksfesten und Festivals auch sportliche Großereignisse gemeint. Spätestens ab Anfang August sollen diese ohne Kapazitätsbeschränkungen im Freien und ab Anfang September auch in geschlossenen Räumen möglich sein. Prof. Jens Michow (Forum Veranstaltungswirtschaft, BDKV) begrüßt die Maßnahmen (PDF):
"Schleswig-Holstein ist das erste Bundesland, welches unserer Branche eine konkrete Perspektive für die Durchführung von Veranstaltungen bietet. Ministerpräsident Günther war geleitet von der Tatsache, dass staatliches Handeln rechtmäßig sein muss. An der Rechtmäßigkeit von Eindämmungsmaßnahmen fehlt es allerdings, wenn sie nicht mehr verhältnismäßig sind. Dann macht der Staat sich angreifbar. Ich erwarte, dass alle Bundesländer diesem Vorbild folgen."
Passend zum Stufenplan gibt es eine vom Land Schleswig-Holstein geförderte Projektstudie für die "Erstellung von Hygienekonzepten für Großveranstaltungen". Diese dient als Grundlage für den weiteren Umgang mit Großveranstaltungen und auch als Informationsquelle für die Veranstaltungswirtschaft.
Autoren der Studie sind Marten Pauls, Verbandsmitglied sowie Infektionsschutz- und Hygienebeauftragter des BDKV, und Rechtsanwalt Daniel Schlatter, der das Wacken Open Air als Veranstaltungsleiter begleitet.
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