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Die Pläne werden klarer

Spotify will für Songs mit weniger als 1000 Streams pro Jahr keine Tantiemen auszahlen

News von Daniel Nagel
veröffentlicht am 07.11.2023

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Spotify will für Songs mit weniger als 1000 Streams pro Jahr keine Tantiemen auszahlen

© cottonbro studio via pexels.com

Spotify will Songs erst bei der Verteilung von Tantiemen berücksichtigen, sobald eine Mindestzahl von Streams erreicht ist. Wie hoch diese sein wird, war bislang unklar. Jetzt zeichnet sich ab, dass sie wohl bei 1000 Streams pro Jahr liegen wird.

Kürzlich berichteten wir, dass Spotify massive Änderungen an seinem Tantiemenmodell plant. Beispielsweise will das Unternehmen stärker gegen Streaming-Betrug vorgehen und White Noise-Tracks bei der Verteilung von Tantiemen benachteiligen.

Tantiemen erst ab 1000 Streams

Ein wichtiger Punkt der Änderungen betrifft aber auch selten abgespielte Tracks, die fortan von der Verteilung von Tantiemen ausgeschlossen werden sollen. Unklar war aber bisher die genaue Höhe dieses Schwellenwerts.

Jetzt scheint festzustehen, dass der Schwellenwert, ab dem Songs Tantiemen generieren bei 1000 Streams pro Jahr liegen soll. Songs, die seltener abgespielt werden, sollen bei der Verteilung der Tantiemen unberücksichtigt bleiben.

Kontroverse Diskussion

Die geplanten Reformen sorgen für Streit zwischen Befürworter und Gegnern. Gegner beschuldigen Spotify, kleine Künstler durch die Einführung eines Schwellenwerts zu benachteiligen.

Befürworter verweisen darauf, dass Musiker oder Bands mit weniger als 1000 Plays nur kleine Beträge verlieren oder gar aufgrund ihres Label/Distributions-Deals überhaupt gar keine Auszahlungen erhalten würden.

Die von Spotify eingesparten 40 Millionen Dollar würden stattdessen denjenigen Acts zugute kommen, die tatsächlich Auszahlungen von Spotify erhalten, da sie in den allgemeinen Tantiemenpool fließen würden.

Lost in the flood

Die Beurteilung der Pläne wird dadurch erschwert, dass nicht klar ist, wie viele der betroffenen Tracks  mit weniger als 1000 Streams pro Jahr tatsächlich Produkte menschlichen Schaffens sind.

Angesichts der riesigen Zahl täglich neu auf Streaming-Plattformen hochgeladener Tracks (die Rede ist von mehr als 100.000), erscheint es wahrscheinlich, dass sich darunter viele automatisiert hergestellte Stücke befinden. 

Menschliche Urheber könnten daher weniger betroffen sein, als es den Anschein hat. Vermutlich wird die Wirksamkeit der Reformen entscheidend davon abhängen, wie konsequent Spotify gegen Streaming-Betrug vorgeht.

Weitere Informationen über die geplanten Reformen findet ihr in diesem Artikel.

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