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Soforthilfen gefordert

Vertreter der Veranstaltungswirtschaft wenden sich in offenem Brief an die Bundesregierung

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 13.03.2020

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Vertreter der Veranstaltungswirtschaft wenden sich in offenem Brief an die Bundesregierung

© Josh Sorenson via Pexels

Führende Produktionsfirmen haben sich in einem offenen Brief zur aktuellen wirtschaftlichen Lage der Veranstaltungswirtschaft an Bundeskanzlerin Angela Merkel gewandt und kurzfristige Hilfsmaßnahmen gefordert.

Aufgrund der massiven wirtschaftlichen Folgen der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus auf die Veranstaltungswirtschaft fordern Branchenführer in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel Soforthilfen zur Existenzsicherung

Die Briefunterzeichner betonten, dass die Auswirkungen für die Veranstaltungswirtschaft in keiner der vergangenen Krisen so drastisch wie in dieser gewesen seien.

Verheerende Folgen

Nach Angaben des VPTL (Verband für Medien- und Veranstaltungstechnik e.V.) seien in wenigen Tagen 90 % der Umsätze der Veranstaltungswirtschaft weggebrochen. Der bisher entstandene Gesamtschaden belaufe sich allein für den Messebereich auf über eine Milliarde Euro, wobei die Schadenssummen aus den anderen Bereichen der Veranstaltungswirtschaft diese Zahl noch drastisch erhöhen würden. Die Branche sei mit ihren mehreren zehntausend Mitarbeitern unmittelbar bedroht.

Da allgemeine staatliche Konjunkturprogramme, wie sie in der Vergangenheit in und nach Krisen durchgeführt wurden, keinen direkten und vor allem sofortig sichernden Effekt auf die Veranstaltungswirtschaft hätten, sei in der aktuellen Situation ein anderes Vorgehen notwedig.

Sofortige Stärkung der Liquidität gefordert

Um Insolvenzen abzuwenden und Arbeitsplätze nachhaltig zu sichern, sei eine sofortige Stärkung der Liquidität notwendig, was über Entlastungen oder Zuschüsse erfolgen könne.

Die Unterzeichner benennen in ihrem Brief folgende konkreten Forderungen:

  1. Sofortige Erleichterung der Beantragung von Kurzarbeitergeld
  2. Rückwirkende und zukünftige Stundung von Steuern, Beiträgen und Abgaben
  3. Übernahme von Bürgschaften für bestehende und neue Kredite
  4. Zuschüsse für den Existenzerhalt und den damit verbundenen Arbeitsplätze

Die sofortige Umsetzung aller Forderungen noch im März sei dabei entscheidend, betonen die Unternehmen. Die Bundesregierung sagte inzwischen Kredithilfen für betroffene Unternehmen zu, wobei die Details aufgrund der sich ständig verändernden Lage noch nicht feststehen.

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