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Strategische Neuausrichtung

Anteile an undercover und KARO verkauft: BMG steigt aus dem deutschen Live-Geschäft aus

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 02.01.2024

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Anteile an undercover und KARO verkauft: BMG steigt aus dem deutschen Live-Geschäft aus

Thomas Coesfeld (2023). © Bertelsmann

Im Zuge der von CEO Thomas Coesfeld angestoßenen Neuausrichtung von BMG hat das Unternehmen seine Mehrheitsbeteiligungen an den deutschen Veranstaltern undercover und Karo verkauft und will sich künftig auf sein Tonaufnahmen- und Verlagsgeschäft konzentrieren.

Käufer der Anteile von BMG sind die bisherigen Minderheitseigentümer Michael Schacke (undercover) und Volker Hirsch (KARO). Dominique Casimir, Chief Content Officer bei BMG, erklärt dazu:

"Michael Schacke und Volker Hirsch sind erfahrene Unternehmer, die sich einen beneidenswerten Ruf in der Live-Musikbranche erworben haben. Wir freuen uns, dass wir uns auf Bedingungen geeinigt haben, die es ihnen ermöglichen, eine unabhängige Zukunft zu verfolgen und wünschen ihnen und ihren Teams das Beste für die Zukunft."

Wieder auf eigenen Füßen

Die Konzertagentur undercover wurde 1991 von Michael Schacke gegründet, der gleichzeitig auch Manager von Silbermond ist. Das in Braunschweig ansässige Unternehmen ist als lokaler Veranstalter in Norddeutschland tätig und organisiert Tourneen für Acts wie No Angels, Stefanie Heinzmann, Callejon, Tonbandgerät – und natürlich Silbermond. 2020 übernahm BMG die Mehrheit an undercover.

KARO (Konzertagentur Rothenburg) veranstaltet das Taubertal Festival in Rothenburg, das einen festen Platz im deutschen Festivalkalender innehat. 

Teil einer größeren Neuausrichtung

Im November erklärte BMG sich künftig auf das Tonaufnahmen- und Verlagsgeschäft konzentrieren zu wollen. Der Verkauf der Anteile an undercover und KARO ist eine Konsequenz dieser Entscheidung. BMG hat damit seinen Versuch aufgegeben, im Live-Geschäft Fuß fassen zu wollen. 

In Anlehnung an die Strukturen seines Verlagsgeschäfts etabliert BMG eine neue Struktur für das Tonträgergeschäft, die "eine klare Unterscheidung zwischen lokaler Expertise in den Künstlerbeziehungen und globalen Funktionen" vorsieht. 

Katalog, Vertrieb und Marketing für Tonträger werden ebenso "globalisiert" wie das Musikverlagsgeschäft. Die Konsequenz ist, dass das lokale Kampagnenmanagement mit einem neuen globalen Marketingteam zusammenarbeiten wird, das für Analysen, die Erstellung von Inhalten sowie die Planung und den Einkauf von Medien zuständig ist.

Außerdem will BMG seine Artists Services durch Investitionen stärken und Zuständigkeiten und Strukturen für Künstler:innen und Songwriter:innen transparenter gestalten.

Bereits vorher hatte BMG angekündigt, den digitalen Vertrieb für seine Produkte wieder selbst in die Hand zu nehmen und den Vertrieb von Tonträgern durch die UMG-Abteilung Commercial Services erledigen zu lassen.

Stetiger Wandel

Hinter den Veränderungen steht der neue CEO Thomas Coesfeld, der BMG auf diese Weise für die Zukunft fitmachen will:

"Das ist eine Strategie für künftiges Wachstum. Aber in einem Geschäft, in dem Veränderung eine Konstante ist, müssen wir uns selbst verändern, um weiter zu wachsen. Stillstand ist keine Option, wenn wir für unsere Künstler- und Songwriter-Kunden etwas leisten wollen."

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