×

Der BVMI tagt

Bundesverband Musikindustrie trifft sich zur Jahresversammlung in Berlin

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 15.11.2022

bvmi urheberrecht musikmarkt

Bundesverband Musikindustrie trifft sich zur Jahresversammlung in Berlin

Konrad von Löhneysen (links) und Florian Drücke. © BVMI

Bei ihrer Jahresversammlung haben sich die Mitglieder des Bundesverbandes Musikindustrie (BVMI) vergangene Woche in Berlin getroffen. Inhaltlich ging es um die verschiedenen Krisen, mit denen die deutsche Musikbranche momentan zu kämpfen hat.

Ob Coronapandemie, der Krieg in der Ukraine, Inflation oder Energiekrise – die Liste an Problemen, die der Gesellschaft derzeit zu schaffen machen, ist lang. Dabei belasten all diese Themen auch die Musiklandschaft, wie am 8. November bei der Jahresversammlung der außerordentlichen Mitglieder des Bundesverbandes Musikindustrie erneut deutlich wurde.

Nicht genug deutsche Musik im Radio

Fünf Stunden lang tagten die BVMI-Mitglieder im Vorfeld der "Most Wanted: Music" Konferenz in Berlin und kamen dabei unter anderem auf die fehlende Unterstützung deutschsprachiger Musik im Radio zu sprechen. Dies sei besonders im Hinblick auf den Aufbau lokaler Künstlerinnen und Künstler bedauernswert.

Konrad von Löhneysen, Geschäftsführer bei Embassy of Music, bemängelte die seit vielen Jahren andauernde Vernachlässigung deutschsprachiger Titel und fragte, warum von Seiten der Radiosender nicht mehr passiere. So seien im vergangenen Jahr in den Top 25 der Offiziellen Deutschen Airplay-Charts gar keine und in den Top 100 lediglich fünf deutsche Songs vertreten gewesen. Auch die Songs unabhängiger Labels seien im Radio deutlich unterrepräsentiert.

Kritik am neuen Urheberrechtsgesetz

Außerdem ging es bei der Jahresversammlung um die Folgen der neuen Urheberrechtsrichtlinie in Deutschland. Der Vorstandsvorsitzende Florian Drücke erklärte erneut, dass das Urheberrechts-Diensteanbieter-Gesetz (UrhDaG) aus Sicht des Bundesverbandes einen unerlaubten Eingriff in die Rechte der rund 200 Tonträgerhersteller und Musikunternehmen darstellte.

So würden Teile des neuen Gesetzes die Vertragsfreiheit torpedieren. Damit seien auch die Möglichkeiten der Mitgliedsfirmen stark begrenzt, die Investitionen in ihre Künstlerinnen und Künstler über den Markt zu refinanzieren. Einige Unternehmen haben deshalb bereits Verfassungsbeschwerde eingelegt.

Allerdings gab es auch Positives zu vermelden: Die GfK stellte in ihrem Markteinblick aktuelle Erhebungen vor, wonach die Konsument/innen von Musik ihre Ausgabebereitschaft für Streaming in der Zukunft als stabil betrachten würden. Außerdem hätten sich im vergangenen Jahr wieder mehr junge Menschen Schallplatten gekauft.

Ähnliche Themen

BVMI kritisiert: Kein deutschsprachiger Titel in den 100 meistgespielten Songs im Radio

Nach jahrelangem Negativtrend

BVMI kritisiert: Kein deutschsprachiger Titel in den 100 meistgespielten Songs im Radio

veröffentlicht am 27.01.2023   25

Nachhaltigkeit, GEMA und Streaming: Die Schwerpunkte der DMV-Jahrestagung 2022

Themen, die die Musikwelt bewegen

Nachhaltigkeit, GEMA und Streaming: Die Schwerpunkte der DMV-Jahrestagung 2022

veröffentlicht am 16.11.2022

Halbjahresbericht 2022 des BVMI: Deutscher Musikmarkt wächst weiter

Stabile Marktdynamik

Halbjahresbericht 2022 des BVMI: Deutscher Musikmarkt wächst weiter

veröffentlicht am 12.08.2022

Record Store Day 2022: Der BVMI zum anhaltenden Vinyl-Wachstum in Deutschland

Jahrzehntelanger Trend

Record Store Day 2022: Der BVMI zum anhaltenden Vinyl-Wachstum in Deutschland

veröffentlicht am 22.04.2022

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!