Der Boom des Audiostreamings
BVMI vermeldet starkes Umsatzwachstum der deutschen Musikindustrie 2021
bvmi musikmarkt streaming vinyl
BVMI-Vorstand Florian Drücke und Doreen Schimk. © BVMI
Laut dem Bundesverband Musikindustrie lag die Summe der Erlöse aus Tonträgerverkäufen und dem Streaminggeschäft 2021 bei 1,96 Milliarden Euro, zehn Prozent mehr als noch im Vorjahr. 76,4 Prozent des Umsatzes stammen dabei aus der digitalen Musiknutzung, damit macht dieser beinahe vier Fünftel des gesamten deutschen Musikgeschäftes aus.
Hierzu tragen unter anderem die um 18,6 Prozent angestiegenen Umsätze aus dem Audiostreaming bei. Damit fällt dieser Wachstum etwas geringer als im Jahr 2020 (+24,6%) aus. Insgesamt jedoch wurde der Anteil am Gesamtmarkt auf rund 68,3 Prozent ausgebaut. Im Jahr 2020 lag dieser noch bei 63,4 Prozent.
Digital legt zu
Die CD liegt im Formatranking mit einigem Abstand auf Platz 2 hinter dem Audiostreaming. Der Umsatzanteil liegt hierbei bei 16,3 Prozent und ist damit um 16,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Vinyl belegt mit 6 Prozent nach wie vor Platz 3 unter den Audioformaten, hat jedoch mit 23,6 Prozent ein stolzes Wachstum zu vermerken. Downloads belegen mit 3 Prozent Anteil an den Gesamteinnahmen im deutschen Musikgeschäft belegen Downloads den 4. Platz im Ranking.
Umsatzsanteile aus dem Musikverkauf (physisch/digital) 2021, © BVMI
Es lässt sich also festhalten, dass der Umsatz durch physische Tonträger trotz eines Rückgangs von 9,1 Prozent nach wie vor stabil bleibt und mit 23,6 Prozent einen alles andere als unbedeutenden Beitrag zum Gesamtmarkt beisteuert.
Gute Aussichten
Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI sieht die erfolgreiche Integration des Musik-Streamings in das Formatportfolio des Musikgeschäftes als große Chance einer einst finanziell um einiges stärkeren Branche.
"Der Markt wächst nun im dritten Jahr in Folge deutlich; mit einem Gesamtumsatz von 1,96 Milliarden Euro nähern sich die Einnahmen 2021 wieder dem Niveau von 2002."
Doreen Schimk und Fabian Drebes, Co-Presidents von Warner Music Central Europe sprechen davon, mit ihren Künstler/innen und Partner/innen im Jahr 2021 das beste Geschäftsjahr in der Geschichte ihres Unternehmens erzielt zu haben. Weiteren Marktentwicklungen sähen sie daher optimistisch und gespannt entgegen.
Zukunftsstrategien
Auf dieses zukünftige Potential geht Frank Briegmann, Chairman und CEO Warner Music, ein. Er verweist auf andere Länder wie etwa das UK, die USA sowie die skandinavischen Länder, die eine mehr als doppelt so hohe Martdurchdringung in Bezug auf zahlende Premium-Subscriber vorweisen können. Er spricht davon, neue Zielgruppen für das Streaming begeistern, Distributionswege erweitern zu wollen und zudem den Anteil der physischen Musikformate durch Produktinnovationen sowie Faneditionen stabil halten zu wollen.
Ein anhaltender Umsatzwachstum ist ein Lichtblick für eine Branche, der über die letzten Jahre einige Hürden in den Weg gelegt wurden. Dennoch betont Dr. Florian Drücke, dass diese sehr positive Nachricht nicht davon ablenken sollte, dass die Not im Live-Sektor aufgrund großer Verluste durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiterhin immens sei.
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