Einfluss auf TikTok-Lizenzverhandlungen?
ByteDances Umsatz steigt 2022 um 30 Prozent auf über 80 Milliarden Dollar
© Franck via Unsplash
Laut Bloomberg verzeichnete ByteDance 2022 ein Umsatzwachstum von 30 Prozent auf insgesamt 80 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Die US-Tech-Konzerne Meta (u.a. Facebook und Instagram) und Alphabet (u.a. Google und YouTube) verzeichneten ein Wachstum von 10 Prozent bzw. einem Prozent respektive.
Mehr als nur TikTok
Bisher ist ByteDance vor allem in China aktiv, das Stammgeschäft wird in erster Linie von der Einheit "Douyin" bestritten. Bei der gleichnamigen App handelt es sich um die chinesische Version von TikTok; außerdem sind die Videoplattform Xigua (für längere Videos) und der New-Aggregator Toutiao in der Einheit enthalten.
"TikTok" ist eine eigene Einheit in der Konzernstruktur, zu der neben der TikTok-App – also der Douyin-Version außerhalb Chinas – auch sämtliche angeschlossenen Aktivitäten gehören und die laut The Information für rund 12 Prozent des Umsatzes der Muttergesellschaft (rund 9,6 Milliarden Dollar) verantwortlich ist.
Weiteren Umsatz macht die Firma u.a. im Gaming Sektor sowie mit E-Commerce, Finanzdienstleistungen, IT-Produkten und vielem mehr. ByteDance arbeitet außerdem an einem "eigenen" Metaverse und hat zu diesem Zweck Pico, einen Hersteller von VR-Brillen, übernommen. Weiter ist ByteDance auch im Gesundheitssektor aktiv und betreibt Privatkliniken in China sowie eine Kette von Hausarztpraxen in den USA.
Expansion im Musikbereich
Im Frühjahr 2022 startete TikTok mit Sound On eine neue Plattform zur Musik-Distribution, mit der Nutzer/innen ihre eigenen Songs auf der Plattform hochladen und diese monetarisieren können. Dieses Feature deutet, ebenso wie die Registrierung des Namens "TikTok Music" beim US-Patentamt, auf eine Expansion TikToks im Musikbereich: Es wird vermutet, dass ByteDance seine Streamingplattform Resso, die aktuell nur in ein paar asiatischen Ländern verfügbar ist, in die App integriert.
Währenddessen läuft der Streit zwischen TikTok und den "Big Three"-Major-Labels Universal, Sony und Warner weiter: Die Labels verlangen eine Beteiligung an TikToks Werbeeinnahmen; TikTok will jedoch weiterhin nur eine pauschale Lizenzgebühr entrichten. TikTok ging sogar soweit, die Kataloge von Major-Labels in Australien teilweise zu sperren, was als Test der Plattform gewertet wurde, auch ohne die Major-Kataloge erfolgreich zu bleiben – jedoch ohne Erfolg.
In diesem Zusammenhang bleibt es in jedem Fall spannend zu sehen, welche Auswirkungen die doch durchaus eindrucksvollen Jahreszahlen des Mutterkonzerns ByteDance auf die Verhandlungen mit den Majors haben werden.
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