Investition in die Diversität
Corona-Krise: Europäischer Musiksektor fordert Ausbau der Hilfen auf europäischer und nationaler Ebene
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In dem offenen Brief heißt es, dass der Musiksektor einer der ersten Bereiche war, der mit voller Wucht von den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie getroffen wurde: Geschlossene Grenzen, Versammlungsverbote und Konzertabsagen; Schließungen im Einzelhandel und verschobene Release-Dates – die Pandemie trifft die gesamte musikalische Wertschöpfungskette.
Weitreichende Folgen – auch nach der Krise
Auch, wenn die Krise im Laufe der nächsten Monate handhabbar sein sollte, werden die Auswirkungen für die europäische Musikbranche weiterhin spürbar sein: das Konsumverhalten der Öffentlichkeit wird erst einmal unberechenbar sein; der Markt durch Nachholtermine und verschobene Release-Daten übersättigt.
Die finanziellen Folgen der Pandemie werden nach Einschätzung der europäischen Verbände der Musikwirtschaft noch weit in das Jahr 2021 reichen. Eine schwierige Situation für eine kleinteilige und empfindliche Branche und ein Risiko nicht nur für Arbeitsplätze, sondern auch die Diversität des gesamten Sektors.
Ausbau der Hilfen gefordert
In Anbetracht der schwierigen Situation fordern die Verbände eine Aufstockung der Hilfen und des Budgets für Kultur und besonders Musik auf europäischer und nationaler, regionaler und lokaler Ebene.
Außerdem fordern die Verbände die eropäischen Mitgliedsstaaten auf, der Kreativbranche schnellen Zugang zu den Mitteln des "Coronavirus Response Investment Initiative"-Strukturfonds der Europäischen Union zu gewähren. Nur so können die kurzfristigen Folgen der Krise abgemildert werden.
In ihrem offenen Brief betonen die europäischen Verbände die Möglichkeiten, Menschen und Kulturen durch Musik zu verbinden und einen so einen Zusammenhalt auch über Grenzen hinweg zu schaffen. Während und nach der Corona-Krise seien dies Werte, die Europa brauchen werde – aus diesem Grund müsse der kulturelle Sektor die oberste Priorität besitzen.
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