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Rabenschwarzes Jahr mit einem Hoffnungsschimmer

Deutscher Kulturrat zieht Bilanz für das Jahr 2020

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 29.12.2020

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Deutscher Kulturrat zieht Bilanz für das Jahr 2020

© Tuur Tisseghem via Pexels

Der Deutsche Kulturrat fasst die fatalen Auswirkungen der Coronakrise auf die gesamte Branche zusammen, lobt aber auch entscheidende Initiativen und spartenübergreifenden Zusammenhalt.

Der Deutsche Kulturrat stellt fest: Seit knapp 10 Monaten befindet sich die Kultur nun im Lockdown. Die Betroffenen seien Kulturfreunde, Künstlerinnen und Künstler sowie Kulturunternehmen gleichermaßen. Doch zeigt sich der Verband froh, dass trotz der widrigen Umstände wichtige Maßnahmen zur Unterstützung des Kulturbereiches in der Corona-Krise angestoßen werden konnten.

Infrastrukturfonds und Gesetzesänderungen

Zu den Maßnahmen gehört unter anderem ein Kulturinfrastrukturfonds, der mit dem Programm "Neustart Kultur" von der Bundesregierung realisiert wurde. Das Programm sei so gut angelaufen, dass schon nach wenigen Monaten über die Aufstockung der Fördermittel um eine weitere Milliarde Euro debattiert werde. 

Auch lobte der Deutsche Kulturrat, dass im neuen Infektionsschutzgesetz Kultureinrichtungen wie Theater, Museen, Konzerthäuser, nicht mehr unter Freizeit subsumiert werden. Unter direktem Bezug auf die Kunstfreiheit im Grundgesetz wird dem besonderen Charakter der Kultureinrichtungen, die eben mehr als Freizeiteinrichtungen sind, Rechnung getragen.

Die Entlastung der Künstlersozialversicherung durch eine Erhöhung des Bundeszuschusses gehe gleichsam auf einen Vorschlag des Deutschen Kulturrates aus dem März dieses Jahres zurück. Durch die zusätzlichen Bundesmittel kann auch im nächsten Jahr der Abgabesatz zur Künstlersozialkasse stabil bei 4,2% gehalten werden.

Vieles bleibt offen

Der Kulturrat appelliert weiterhin an die Bundesregierung, die Arbeitslosenversicherung für Selbständige umgehend zu reformieren. Selbständige, die freiwillig Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben, könnten bereits Arbeitslosengeld beantragen.

Die bestehenden Regelungen bedürfen einer Präzisierung, um den besonderen Erfordernissen der selbständigen Tätigkeit besser gerecht zu werden. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, weist damit trotz der durchaus positiven Maßnahmen und Veränderungen darauf hin, dass die Regierung nicht aufhören darf zu helfen: 

"Wie wenige andere gesellschaftliche Bereiche hat die Kultur ihre Verantwortung in der Pandemie angenommen. Wir erwarten, dass die Politik uns jetzt nicht im Regen stehen lässt."

Zum Erhalt der Vielfalt in der Kultur- und Kreativbranche fordert der Deutsche Kulturrat daher weitere konkrete Hilfsmaßnahmen des Bundes.

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