×

Zu strenge Verordnungen

DOV fordert 'angemessene' Publikumszahlen bei Veranstaltungen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 16.09.2020

coronakrise dov

DOV fordert 'angemessene' Publikumszahlen bei Veranstaltungen

© Matheus Viana via Pexels

Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) empfindet die Infektionsschutzverordnungen bei Veranstaltungen vieler Bundesländer als zu streng und fordert die Ministerpräsidenten auf, die erlaubten Zuschauerzahlen "angemessen" zu erhöhen.

Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hat die Ministerpräsidenten von 13 Bundesländern in persönlichen Schreiben aufgefordert, die Publikumszahlen in Theatern, Konzerten und Veranstaltungen zu überarbeiten.

In einigen Bundesländern sind die Infektionsschutzverordnungen sehr streng und erlauben weniger Zuschauer als aus Sicht der DOV verantwortbar wäre. Eine genaue Übersicht aller Bestimmungen für Veranstaltungen findet ihr hier.

Keine nachvollziehbaren Regeln

DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens erklärt dazu: "Es ist unstreitig, dass das Risiko von Neuinfektionen mit dem Corona-Virus so gering wie möglich gehalten werden muss. Andererseits drängt sich vielerorts der Eindruck auf, dass gerade Kulturveranstaltungen bei der Zulassung von Publikum besonders restriktiv behandelt werden, obwohl hierfür objektiv keine Veranlassung besteht.

NRW lässt bis zu 1000 Besucher in geschlossenen Räumen zu, in Rheinland-Pfalz und Berlin können nunmehr in Konzertsälen und Theatern 50-60 % der vorhandenen Saalkapazität belegt werden. Bayern hingegen lässt durchweg nur 200 Besucher, in Ausnahmefällen 500 Besucher zu. Das erscheint weder nachvollziehbar noch verhältnismäßig.“

Gute Nachverfolgungsmöglichkeiten

Mertens weiter: "Gerade bei Veranstaltungen mit fester Bestuhlung ist eine sichere Besucherführung und bei Individualisierung von Karten eine Rückverfolgbarkeit einzelner Besucherinnen auf konkreten Plätzen gewährleistet.

Zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen, die im Konzert- und Veranstaltungsbetrieb möglich sind, machen es für viele Menschen immer schwerer nachvollziehbar, warum in der Deutschen Bahn oder im öffentlichen Personennahverkehr – ohne, dass eine personalisierte Nachverfolgungsmöglichkeit einzelner Fahrgäste besteht – bis zu 100 % Kapazitätsauslastung gefahrlos möglich sein soll, aber mindestens rund 50 % Auslastung im Konzertsaal oder Theater nicht."

Planungssicherheit gefordert

"Öffentliche und private Veranstalter benötigen endlich Planungssicherheit für Besucherkapazitäten und Vorverkauf in den kommenden Monaten.

Ansonsten droht zahlreichen privaten Veranstaltern das Aus, Musikerinnen in freischaffenden Strukturen der Berufswechsel und öffentlich finanzierten Veranstaltern ein unverändert gravierender Einnahme- und Akzeptanzverlust", so Mertens abschließend.

Ähnliche Themen

Umbenennung: Deutsche Orchestervereinigung (DOV) heißt jetzt unisono

Neuaufstellung nach 70 Jahren

Umbenennung: Deutsche Orchestervereinigung (DOV) heißt jetzt unisono

veröffentlicht am 12.10.2022

Trotz Corona bleibt die Lage bei deutschen Berufsorchestern stabil

Ein zuversichtlicher Blick in die Zukunft

Trotz Corona bleibt die Lage bei deutschen Berufsorchestern stabil

veröffentlicht am 25.01.2022

VG Musikedition und DOV unterzeichnen Gesamtvertrag zur Vervielfältigung von Noten

Für privaten Instrumental- und Gesangsunterricht

VG Musikedition und DOV unterzeichnen Gesamtvertrag zur Vervielfältigung von Noten

veröffentlicht am 08.09.2021

Bund plant höhere Ausgaben für Kultur und Medien im Jahr 2021

Kultur ist das Fundament

Bund plant höhere Ausgaben für Kultur und Medien im Jahr 2021

veröffentlicht am 25.09.2020   1

Warum werden Fußballspiele in der Coronakrise gegenüber Konzerten bevorzugt?

Bessere Karten für den Sport

Warum werden Fußballspiele in der Coronakrise gegenüber Konzerten bevorzugt?

veröffentlicht am 11.09.2020   22

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!