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Für einen funktionierenden Neustart

Forum Veranstaltungswirtschaft fordert sofortige Öffnungsstrategie

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 10.02.2022

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Forum Veranstaltungswirtschaft fordert sofortige Öffnungsstrategie

Prof. Jens Michow, geschäftsführender Präsident des Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) e.V. © Klaus Westermann

Trotz der Hilfen des Bundes verschlechtert sich die Lage der Veranstaltungsbranche zunehmend. Die Verbände des Forums Veranstaltungswirtschaft setzen sich daher für eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes sowie eine verbindliche Exit-Strategie ein.

Durch die Omikron-Variante steigen die Inzidenzen derzeit zu Höchswerten an. Dennoch sind die Krankenhäuser aufgrund der gerade bei geimpften Personen milder ausfallenden Krankheitsverläufe weniger belastet. Aus diesem Grund werden gerade im Ausland aktuell die Corona-Regeln gelockert. 

Jetzt melden sich die Verbände des Forums für Veranstaltungswirtschaft, die Allianz der maßgeblichen Wirtschaftsverbände der deutschen Veranstaltungsbranche, zu Wort. In einer aktuellen Pressemitteilung (PDF) kommentieren sie die angekündigte Verlängerung des Kurzarbeitergeldes und äußern ihren Wunsch auf eine Öffnungsperspektive.

Bisherige Hilfen: Gut gemeint, aber nicht ausreichend

Die von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil angekündigte Verlängerung der Kurzarbeiterregelung bis Ende Juni 2022 wurde vom Forum positiv aufgenommen. Dennoch betonen die Verbände, dass diese Hilfe alleine nicht genügen, da ein Großteil der die Event-Branche betreffenden Corona-Maßnahmen wohl noch länger als Juni dauern wird. 

Die Verbände des Forums Veranstaltungswirtschaft fordern daher, dass die Sozialleistungen für die ausgefallenen Arbeitsstunden ab Januar bis zum 31. Dezember 2022 zu 100% erstattet werden und dementsprechend die Bezugsdauer angepasst wird. Dazu Linda Residovic, Geschäftsführerin des Verbandes für Medien- und Veranstaltungstechnik:

"Beim Kurzarbeitergeld wissen wir natürlich, dass bereits die geplante Verlängerung nicht unumstritten ist. Durch ein Sonderprogramm ließe sich aber bei einer weiteren Verlängerung der befürchtete Missbrauch durch nicht von der Krise betroffene Wirtschaftszweige vermeiden."

Bisher wurde ein solches Sonderprogramm von der Regierung mehrfach abgelehnt. Für viele Betriebe hänge die Forbeschäftigung ihrer Arbeitnehmer jedoch davon ab, ob sie auch im zweiten Halbjahr noch auf Kurzarbeit unter erleichterten Bedingungen zurückgreifen könnten. 

Die Forderung einer Öffnungsperspektive

Auch Marcus Pohl, Erster Vorsitzender der Interessengemeinschaft der selbstständigen Dienstleisterinnen und Dienstleister in der Veranstaltungswirtschaft (isdv), betont, dass es sich bei den Hilfen letztendlich nur um provisorische Mittel handelt:

"Trotz beachtlicher Hilfen blutet die Branche wirtschaftlich zunehmend aus. Hilfen werden zurückgefordert, gestundete Steuern werden von den Finanzämtern bereits jetzt fällig gestellt, obwohl sich die Situation des Wirtschaftszweigs zwischenzeitlich sogar noch verschlechtert hat."

Die Branche muss endlich wieder uneingeschränkt arbeiten dürfen, so Pohl weiter: Andererseits liefe Deutschland Gefahr, einen bedeutenden Wirtschaftszweig zu verlieren, der 2019 noch zu den Top-Märkten der Welt zählte. Es müsse endlich auch für die Veranstaltungsbranche einen funktionierenden Neustart geben.

Konkreter Restart

Michael Knyast, Vorstandsmitglied des Fachverband Messen und Ausstellungen (FAMA), weist dementsprechend darauf hin, dass die Verluste der Gesamtbranche bereits im zweistelligen Milliardenbereich liegen: 

"Wenn die bisherigen Hilfen nicht vergeblich gewesen sein sollen, ist es dringend erforderlich, dass die neue Regierung mit uns schnell darüber spricht, wie eine praxisorientierte Lösung aussehen muss."

Dem schließt sich auch Prof. Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzert und Veranstaltungswirtschaft (BDKV) an. Er fordert die Bundesregierung dazu auf, unverzüglich eine verbindliche Exit-Strategie auf die Beine zu stellen, um Veranstaltenden endlich eine zuverlässige Planung zu ermöglichen. 

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