Bereit für Selbstkritik?
GVL zeigt sich überrascht über Änderungswünsche der #fairchangeGVL-Petition
© #fairchangeGVL
Auf Nachfrage der Musikwoche gab die GVL an, die Online-Petition #fairchangeGVL und ihre Forderung nach strukturellen Veränderungen der Verwertungsgesellschaft habe sie überrascht.
Die Forderungen der Petition entsprächen denen der offenen Briefe, die die Verwertungsgesellschaft wiederum bereits beantwortet habe – inklusive mehrerer Gesprächsangebote, die jedoch nicht angenommen wurden.
→ Hier findest du alle Informationen zur GVL für Musiker/innen.
#fairchangeGVL
Die Petition, die nicht nur von Musiker/innen, sondern auch etwa von Tonträgerhersteller/innen und Schauspieler/innen unterzeichnet wurde, umfasst die bereits im offenen Brief genannten Forderungen nach Einhaltung der Verteilungsfristen und dem Engagement der GVL für digitale Nutzungsformen.
Weiterhin fordern die Unterzeichner/innen der Petition die Änderung der Gesellschaftsform zu einem Verein bürgerlichen Rechts und mehr Transparenz im Geschäftsbetrieb der GVL.
Der Weg zur Transparenz
Die GVL gibt an, dem zusätzlichen Informationsbedarf, den die Verfasser der Petition geäußert haben, gerecht werden zu wollen. Aus diesem Grund wurden in einem ersten Schritt die Antworten der Verwertungsgesellschaft auf die offenen Briefe online gestellt. Diese können hier eingesehen werden. Die Antworten auf die Fragen der #fairchangeGVL-Petition sollen entsprechend ergänzt werden.
Die GVL betont weiter:
"Im Fokus stehen stets die Interessen unserer Berechtigten. Mit ihnen sind wir im ständigen Austausch, ebenso wie mit unseren Gesellschaftern und Delegierten, und wir scheuen nicht die kritische Auseinandersetzung. Wir hoffen, den Dialog mit den Zeichnern der Petition wieder aufnehmen und fortsetzen zu können. Unser Gesprächsangebot steht."
Massenbegehren
Die Antwort der Initiatoren der Petition #fairchangeGVL auf das Statement der GVL ließ nicht lange auf sich warten. In einem Statement weisen sie darauf hin, dass die Petition bereits nach einer Woche über 1.100 Unterstützer/innen vorweisen könne:
"Entgegen der Behauptung der GVL handelt es sich bei unseren Forderungen damit nicht um die Kritik einiger weniger Berechtigter, sondern einer Vielzahl an berechtigten Musiker/innen, Schauspieler/innen oder Tonträgerhersteller/innen, auch derer die nicht zwingend in Verbänden organisiert sind."
Die Hoffnung bleibt
Weiterhin heißt es von Seiten der Verfasser/innen der Petition, dass es bislang kein ernstzunehmendes Dialogangebot der GVL gab. Die Antwort der Verwertungsgesellschaft auf den offenen Brief der Musiker/innen, Schauspieler/innen und Tonträgerhersteller/innen sei unzureichend gewesen, auf gewisse Forderungen wäre nicht eingegangen worden.
Aus diesem Grund begrüßen die Initiatoren es, dass die GVL nun auf die Forderungen nach mehr Transparenz eingehen will. Nur mit Transparenz, so die Initiatoren weiter, sei es möglich, die bestehenden Probleme aufzuarbeiten. An den Antworten auf ihrer Website werde sich die GVL messen lassen müssen, ob sie "lückenlos, sachlich und zielorientiert Stellung bezieht".
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