Initiative Musik: 200.000 Euro Hilfe für Solo-Künstler/innen und Bands in der Coronakrise

Die Initiative Musik unterstützt mit einem Hilfsprogramm Musikerinnen und Musiker in der Coronakrise. Im Rahmen des Programms konnten Spendengelder in Höhe von 200.000 Euro gesammelt werden.

Mit den gesammelten Spendengeldern unterstützt die Initiative Musik insgesamt 176 Solokünstlerinnen und -künstler und Bands sowie deren Booker/innen in der Coronakrise. Die Spendenaktion wurde unterstützt von namhaften Künstler/innen und Bands wie Alice Merton, Bosse und Deichkind.

Breites Interesse

Die geförderten Musiker/innen wurden von einem Ausschuss aus der Jury der Künstler/innenförderung der Initiative Musik ausgewählt, zu der auch Mark Chung, Vorstandsvorsitzender des VUT und Mitglied im Aufsichtsrat der Initiative Musik, zählte. Chung fasst zusammen: 

 „Die hohe Zahl von Anträgenverdeutlicht, wie verheerend die Wirkung der gesundheitspolitischen Maßnahmen für alle live auftretenden Musiker/innen ist. Fast alle Anträge waren nachvollziehbar und hätten Unterstützung gerechtfertigt. Wir sind sehr dankbar für das höher als erwartete und immer noch eingehende Spendenaufkommen. Mit den vorhandenen Mitteln konnte trotzdem nur ein sehr kleiner Anteil der Anträge positiv beschieden werden."

Für das Hilfsprogramm konnten sich Solokünstler/innen und Bands aus Deutschland bewerben, die aufgrund fehlender Einnahmen aus den Club- und Festivalauftritten in der Zeit vom 13. März bis Ende Mai 2020 in eine finanzielle Notlage geraten sind. Die Höhe des Zuschusses beträgt 1.000 Euro pro Solokünstler/in oder Band; außerdem konnte ein Zuschuss in Höhe von 250 Euro für die Booker/innen beantragt werden.  

Die zweite Runde kommt

Laut der Initiative Musik zeigt die hohe Anzahl der Anträge, wie groß der Bedarf tatsächlich ist: Insgesamt gingen 1.932 Anträge mit einem Durchschnitt von 7,5 ausgefallenen Konzerten im In- und Ausland pro Antragstellendem ein. Insgesamt wurden Auftritte in 94 Ländern angegeben. 

Die Spendenaktion soll aufgrund des bundesweiten Verbots von Großveranstaltungen, insbesondere von Open-Air-Festivals, bis Ende August fortgesetzt werden. Die nächste Runde des Projekts ist geplant für Ende Juli bzw. Anfang August 2020. Die kommenden Spendeneinnahmen werden für diese zweite Runde eingesetzt. Dazu Ina Keßler, Geschäftsführerin der Initiative Musik:

„Wir sind über die riesige Resonanz an Spenden begeistert. Insgesamt haben wir zum jetzigen Zeitpunkt schon 200.000 Euro gesammelt. Die ersten 150.000 Euro davon werden heute ausgezahlt. Sobald die Gelder der Startnext-Kampagne auf unserem Konto sind, werden weitere Zusagen und die Überweisung von 50.000 Euro möglich."

Die weiteren Förderprogramme der Initiative Musik werden an die schwierige Ausnahmesituation angepasst, um Musiker/innen und Musikclubs sinnvoll zu unterstützen. So können im Clubprogramm Live 100 mittlerweile auch Live-Streamings von Konzerten für den Zeitraum des verordneten Veranstaltungsverbotes eingereicht und abgerechnet werden.