Unterstützung in der Energiekrise
Kulturfonds Energie: Claudia Roth verspricht Unterstützung für die Kultur in der Energiekrise
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Claudia Roth. © J. Konrad Schmidt
Noch vor kurzem sprach sich Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Deutscher Kulturrat, im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags bei einer Anhörung zu den Folgen der Energiekrise im Namen der gesamten deutschen Kulturbranche für den Kulturfonds Energie aus. Dieser solle dem Kulturbereich finanzielle Unterstützung angesichts der hohen Energiekosten bereitstellen.
Nun stimmte Claudia Roth, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, in einem Interview mit der Neuen Osnabrücker Zeitung "einer Art Kulturfonds Energie" offiziell zu.
"Mindestens eine Milliarde Euro"
In dem Interview erklärte Roth, dass Kultureinrichtungen eine "substanzielle Summe" von insgesamt "mindestens einer Milliarde Euro" an Förderung erwarten dürfen. Im Gegenzug erwarte man ein "solidarisches Verhalten" der Einrichtungen mit Energieeinsparungen von etwa 20 Prozent – eine Solidarität, die Branchenvertreter bereits zugesichert haben.
Wie viel Geld genau zur Verfügung stehen soll, wird laut Roth gerade zusammen mit dem Bundesfinanzminister ermittelt. Zudem soll bei dem Kulturfonds Energie "in enger Abstimmung mit den Ländern" gehandelt werden, damit es nicht noch einmal zu Diskrepanzen der Regelungen zwischen den einzelnen Ländern komme – so, wie dies bei der Corona-Gesetzgebung war (und ist). Dazu Roth:
"Es darf nicht nochmal passieren, dass Konzerte mit internationalen Acts gar nicht stattfinden können, weil in Nordrhein-Westfalen die Regeln ganz anders sind als in Bayern oder Berlin."
Fakten zum "Kulturfonds Energie"
Laut einer Pressemitteilung des Deutschen Kulturrats soll der Fonds ab dem 1. Januar rückwirkend bis Oktober greifen. Nach dessen Informationen stünden sogar 1,8 Milliarden Euro aus den Restmitteln des Sonderfonds des Bundes für Kulturveranstaltungen zur Verfügung, was fast doppelt so viel wäre wie die von der Kulturstaatsministerin genannte Summe.
Auf dieser Basis schlägt der Deutsche Kulturrat vor, 1 Milliarde Euro dieser Summe für "erforderliche energetische Investitionen" (LED-Lampen, Heizung, Lüftung usw.) an Kulturorten vorzusehen und die restlichen 800 Mio. Euro für eine "abgewandelte Wirtschaftlichkeitshilfe und Ausfallhilfe" für Veranstalter/innen, Kultureinrichtungen sowie Künstlerinnen und Künstler zu reservieren.
Kulturrat zeigt sich dankbar
Olaf Zimmermann vom Deutschen Kulturrat zeigt sich dankbar gegenüber den Abgeordneten im Kulturausschuss des Bundestages für die Unterstützung des Anliegens der Kulturbanche, die übrig gebliebenen Coronahilfsmittel nicht am Ende des Jahres verfallen zu lassen, "sondern für die Unterstützung der Kultur in der Energiekrise weiter zur Verfügung zu stellen."
Weiterhin gibt Zimmermann an, der Kulturrat würde die Abgeordneten und der Kulturstaatsministerin – wie schon bei den Corona-Hilfen – "mit Rat und Tat bei der praktische Umsetzung der Hilfen" unterstützen.
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