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"Ausgerechnet in Sachsen..."

Lehrermangel in Sachsen: DMR kritisiert geplante Kürzungen, Bundesverband Musikunterricht startet Petition

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 14.03.2018

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Lehrermangel in Sachsen: DMR kritisiert geplante Kürzungen, Bundesverband Musikunterricht startet Petition

© woodleywonderworks auf Flickr (https://flic.kr/p/brEvAc) / Lizenz: CC BY 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Sachsens Schulen fehlen bereits seit Jahren die LehrerInnen. Nun haben sich CDU und SPD auf Gegenmaßnahmen verständigt, die prompt auf Kritik stoßen. Die vorgeschlagene Entschlackung der Stundentafeln könnte auf Kosten von Fächern wie Kunst und Musik gehen.

Um den schon seit längerem problematischen Lehrermangel in Sachsen abzufangen, wurde nach langwierigen Diskussionen zwischen den Regierungsparteien CDU und SPD nun ein Maßnahmenpaket verabschiedet. Dies soll den Lehrerberuf sowohl für junge Leute als auch für langjährig Beschäftigte wieder attraktiv machen. 

Kürzungen befürchtet

Neben Maßnahmen wie der bis 2024 möglichen Verbeamtung von LehrerInnen sowie angekündigten Lohnerhöhungen ist in dem "Lehrerpaket" auch die Rede davon, die aktuellen Stundentafeln zu überarbeiten. 

In dem veröffentlichten Entwurf heißt es, man wolle die Unterrichtsbelastung um etwa 4% senken. Die Lehrpläne sollen um Inhalte zu digitalen Medien und politischer Bildung erweitert und die feststehenden Inhalte überprüft werden.

Diese Formulierung ist bereits "entschärft": In einem zwischenzeitlichen Entwurf hieß es von Seiten der CDU explizit, dass Nebenfächer wie der Musik- und Kunstunterricht gekürzt werden sollen, um Lehrerstellen zu sparen. Gegen diese Pläne protestierten angehende Lehrer bereits Anfang März vor dem Dresdener Kultusministerium.

Kritik von Branchenverbänden

Auch, wenn die Formulierung im letzten Entwurf noch einmal geändert wurde, bricht die Kritik nicht ab.

Prof. Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates fordert in einer Pressemitteilung, "die geplanten Kürzungen zurückzunehmen. Ausgerechnet in Sachsen dürfen die Kernfächer emotionaler und kognitiver Prägung nicht zurückgefahren werden. Musik und Kunst gehören genauso dazu wie die naturwissenschaftlichen Fächer und der Sport."

Der Bundesverband Musikunterricht hat eine Petition gestartet, um gegen die Kürzungen zu protestieren. Unterschriften sind noch bis zum 7. Mai 2018 möglich.

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