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Handeln und nicht nur reden

Mach das neue Jahr zum Erfolg für dich und deine Band: Vorsätze und Ziele als Musiker

Tipps für Musiker und Bands von Konrad Ower
veröffentlicht am 20.12.2019

motivation erfolgsfaktoren

Mach das neue Jahr zum Erfolg für dich und deine Band: Vorsätze und Ziele als Musiker

Dein Musiker-Erfolg im neuen Jahr. © Harrison Haines / via Pexels

Mit immer schnelleren Schritten nähert sich das Jahr dem Ende zu. So relativ kurz davor geht in uns allen oft ein gewisser Prozess der Selbstreflexion los: Was war, was kommt und wie erreiche ich meine musikalischen Ziele 2020?

Im Jahresende-"Best-Of" der Gedanken geht es sowohl um Erfolge als auch über die unvermeidlichen Misserfolge. In diesem Zusammenhang stellen sich so einige Fragen.

  • Hast du alle großen sowie kleinen Ziele geschafft, die du dir im Vorfeld vorgenommen hast?
  • Wie hätte man diese oder jene Situation optimaler lösen können?
  • Geht am Ende – vereinfacht gesagt – dein innerer Daumen nach oben oder unten?

Im Idealfall fällt das Fazit positiv aus, doch auch wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist das noch lange keine Grund, um zu verzagen. Denn die Vergangenheit zu ändern, ist (noch) nicht möglich. Daher gilt es zwar von dieser zu lernen, aber wertvolle Ressourcen und auch Zeit in die Zukunft zu investieren.

Hier kommen deine groß angelegten Vorsätze oder Ziele fürs neue Jahr ins Spiel – nicht das erste Mal, das du sie vollmundig ausgesprochen hast! Ob du dabei mehr ins Fitnessstudio gehen willst, gesünder essen oder die eigene Musik voranbringen möchtest – die Bandbreite ist mannigfaltig. Doch allgemein gesagt werden leider die wenigsten dieser Vorsätze auch tatsächlich eingehalten und eine wichtige Hürde dabei ist, dass viele es schlichtweg beim Vorsatz belas-sen und keine Taten folgen lassen.

Mit den folgenden Strategien, die sich auch auf nichtmusikalische Bereiche übertragen lassen, ist es zwar nicht garantiert, dass du deine Ziele fürs Jahr 2020 zu erreichst – aber mit ihnen hast definitiv bessere Chancen!

1. Was sind eigentlich deine Ziele? Definiere sie und formuliere sie aus!

„Einfach alles geiler machen“ ist leider ziemlich vage, was ein bestimmtes Ziel angeht. Was möchtest du eigentlich genau? Ein Album produzieren, X Songs schreiben oder vielleicht einfach nur besser am Instrument werden?

Was auch immer du vorhast, definiere es! Nenne das Kind beim Namen, damit du etwas „greifbares“ hast und im Vorfeld auch überlegen kannst, wie du dieses Ziel überhaupt erreichen kannst. Vielleicht geht es bei einer angepeilten Produktion im Kern darum, das richtige Studio zu organisieren, einen Produzenten bzw. eine Produzentin zu finden oder das richtige Equipment auszuleihen, um das Ganze selbst zu machen.

Ein Ziel kann also mehrere Etappen haben, die bewältigt werden müssen. Andererseits kann es beim Songschreiben um eine bestimmte Auswahl passender Stücke zu finden, die du endlich fertigstellen willst, um damit konkret weiterzuarbeiten.

Egal worum es geht – definiere genau, was du machen willst. Diese Ziele sollten kurz und schlüssig auszusprechen sein – dein persönlicher „Elevator pitch“! Formuliere also deine Pläne aus. So kannst du auch gegebenenfalls MitstreiterInnen finden, die dir gerne dabei helfen oder einfach nur zuhören, wenn du mal nicht weiterkommst.

2. Selbstauferlegte Deadlines können Wunder wirken!

Sich selbst Deadlines für bestimmte Etappen zu setzen, kann ein ziemlich hilfreiches Werkzeug sein, um den Pfad der Tugend nicht zu verlassen. Sie helfen dir außerdem, das Ganze nicht als unbezwingbaren Berg zu betrachten, sondern eher als mehrere, kleinere Häppchen, die durchaus für sich leichte Kost sowie einfacher zu verdaubar sind.

Unterschätze diesen Punkt nicht, denn viele talentierte Menschen in kreativen Bereichen sind künstlerisch daran gestolpert, weil ein Vorhaben einfach zu groß und erdrückend erschien.

Mit diesen erwähnten Etappen kannst du dich selbst zwischendurch immer wieder selbst kontrollieren, damit du realistisch einschätzen kannst, wann du dich ein wenig entspannen kannst und wann es darum geht, zügige Ergebnisse zu liefern. Ob du das dabei in monatlichen, wöchentlichen oder anders getakteten Etappen aufteilt, sei dir überlassen – sei dabei nur ehrlich zu dir selbst!

3. Eine gehörige Portion Realismus tut gut!

Dieser Punkt schließt unmittelbar an den vorigen Eintrag an. Er kann durchaus wehtun, ist aber ein essentieller Teil des Ganzen. Absolute Ehrlichkeit ist nämlich verlangt – zu dir selbst.

Erörtere dabei, ob dein Ziel tatsächlich realistisch erreichbar ist. Das fängt schon beim Faktor Zeit an. Wie bist du beruflich, künstlerisch, familiär aufgestellt und kannst du, wenn man alles berücksichtigt, alle Checklisteneinträge deines „10-Punkte-Plans-zum-Rockstartum“ abhaken?

Dieser Punkt betrifft übrigens alle Musiker – von angehenden jungen Bands bis zu Studio-/Liveveteranen. Mehrere Touren spielen, Studioarbeit und gleichzeitig Alben aufnehmen – bekommt das selbst ein disziplinierter und kreativer Mensch alles in zufriedenstellender Qualität hin?

In diesem Zusammenhang spielen auch die lieben Finanzen eine Rolle, denn wenn man nicht gerade sehr gut betucht ist oder mit beiden Beinen im Business ist, müssen die meisten von uns ihre Kreativität anfangs irgendwie zumeist quersubventionieren – durch ganz normale Jobs oder dienstleistungsorientierte Aufträge.

Sei dir also darüber bewusst, was für quantitative oder qualitative Ziele realistisch sind und orientiere dich daran. Versuche nicht, das nächste „The Wall“ zu schreiben und zu produzieren, sondern versuche vielleicht erst einmal, etwas kleinere Brötchen zu backen.

4. Langfristige vs. kurzfristige Ziele – lerne sie zu unterscheiden!

Evaluiere deine angepeilten Ziele bei Gelegenheit. Sind einige oder alle davon tatsächlich so relevant, dass sie prioritär behandelt werden sollen und müssen?

Vielleicht ist das unumstößliche Ziel, eine große und aufwendige Tour zu spielen, nicht ganz so wichtig, wenn die Songs noch nicht da sind, wo sie sein sollten. Geld für teuren Merch zu investieren, wenn die Social-Media-Präsenzen stiefmütterlich behandelt werden, mag auf den ersten Blick nicht absolut zusammenhängend erscheinen, aber sei dir darüber bewusst, dass der Großteil von uns limitierte Ressourcen haben – setze deine bedacht ein! Es bringt nichts, dich körperlich und seelisch zu ruinieren, wenn das angepeilte Ziel viel eher ein anderes sein sollte. Man würde bei einem Hausbau schließlich auch nicht zuerst mit dem Dach anfangen, bevor das Fundament steht oder?

Spätestens wenn die Miete oder ähnlich dringende Verpflichtungen ein Problem werden, während all eure Kohle in teurem Equipment investiert wird, solltest du erst einmal kurz innehalten. Burn-out ist nicht nur ein abstraktes Konzept, sondern ein reales Problem im Musikbusiness!

Denke ehrlich darüber nach, wo du gerade stehst. Finde heraus, was deine relevanteren Ziele sind. Mehr proben, Coaching, Live-Performance-Fähigkeiten verbessern – auch diese unglamourösen Tätigkeiten sind Teil des Gesamtpuzzles!

5. Das Leben kommt dazwischen – nimm es hin!

Selbst bei aller Professionalität der Welt – oft ist letztendlich egal, wie und was man genau geplant hat, denn das Leben kommt dazwischen. So kann man sich schon darauf verlassen, dass manches am Ende doch anders kommt. Nicht unbedingt besser oder schlechter – halt anders.

Auf deiner kreativen Reise wirst du auf so einige Überraschungen stoßen, die dich zum Umplanen veranlassen werden. Lass dich aber nicht davon verunsichern, denn selbst der ausgeklügeltste Plan kann oft nicht genau so umgesetzt werden, wie vorgehabt. Das ist völlig in Ordnung. Einen Plan zu haben, ist daher zwar die halbe Miete, aber eine gewisse Flexibilität solltest du schon an den Tag legen – du bist ja schließlich ein kreativer Mensch! Sei also darauf vorbereitet, dass sich deine Pläne und Konzepte  ändern werden und das durch Umstände, die du nicht kontrollieren kannst.

Hierbei trennt sich die Spreu vom Weizen, denn wie du damit umgehst, wird deine zukünftige Laufbahn erheblich beeinflussen! Solange du in der Lage bist, dich neu zu aufzustellen und mit einem angepassten Plan aufzutrumpfen, kann das kommende Jahr überhaupt kein Problem sein!

6. Achte auf dich – und deine Mitmusiker

Ob Weltstar oder aufstrebende Band, vergessen viele Musiker viel zu oft, auf sich zu achten. Das bedeutet zunächst einmal ganz langweilig, übermäßige Exzesse zu vermeiden und den Körper mit Bewegung sowie guter Ernährung in Schuss zu halten – dein Körper ist schließlich nichts anderes als dein wertvollstes Instrument!

Es ist auch völlig ok, auch mal Nein! zu zwielichtigen Deals oder ruinösen Konzertangeboten zu sagen. Rückschläge und auch Kritik solltest du ebenfalls nicht persönlich nehmen.

Versuche, ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, wann man lieber mal auf die Bremse treten sollte. Bei allem Ehrgeiz für die kommenden Jahre und hoffentlich auch die vielen Erfolge, bringen sie alle nämlich nichts, wenn nur von kurzer Dauer! Achte auch auf die Menschen um dich herum, denn „den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“ ist ebenfalls kein abstraktes Konzept. Solidarität, Loyalität und Ehrgeiz müssen sich nämlich nicht ausschließen!

Wir wünschen dir viel Erfolg in 2020!

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