Enttäuschung für die Anleger
Nach Finanzbericht zum ersten Quartal 2022: Spotify-Aktie fällt erstmals unter 100 US-Dollar
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Spotify liegt weiterhin auf Wachstumskurs: Die schwedische Audiostreaming-Plattform konnte laut dem jüngsten Finanzbericht für das erste Quartal 2022 die Zahl der Premium-Nutzerinnen und -Nutzer sowie die Zahl der monatlich aktiven Nutzenden (MAU) um insgesamt 19 Prozent bzw. 15 Prozent im Jahresvergleich steigern.
Kein Image-Schaden
Die Zahl der monatlich aktiven User betrug damit im ersten Quartal 422 Millionen, die Zahl der Premium-User stieg auf 182. Insgesamt konnte das Unternehmen damit 16 Millionen Nutzerinnen und Nutzer gewinnen, aber nur 2 Millionen neue Abonnenten – nicht zuletzt bedingt durch Spotifys Entscheidung, als Reaktion auf die Ukraine-Invasion sämtliche Premium-Konten in Russland zu sperren.
Die Nutzerzahlen zeigen darüber hinaus, dass die Kontroverse um den Joe Rogan-Podcast der Popularität von Spotify keinen Abbruch getan hat. Künstlerinnen und Künstler wie Neil Young und Joni Mitchell hatten ihre Musik von Spotify entfernen lassen als Reaktion darauf, dass Rogan in seinem Podcast angebliche Falschinformationen über die Corona-Pandemie verbreitet hatte.
Enttäuschende Finanzen
Spotify gibt in dem Bericht weiterhin an, dass der Umsatz im ersten Quartal um fast ein Viertel auf 2,66 Milliarden Euro angestiegen ist. Die Einnahmen aus den Abonnements stiegen demnach um 23 Prozent im Jahresvergleich, die Einnahmen im Werbesegment sogar um 31 Prozent.
Der operative Verlust im ersten Quartal lag bei sechs Millionen Euro – gegenüber einem operativen Gewinn von 14 Millionen Euro im gleichen Zeitraum 2021.
Allzeithoch für Podcasts
Im ersten Quartal verdoppelte Spotify die Anzahl der Künstler und Labels, die ihre Funktion "gesponserte Empfehlungen" zur Bewerbung ihrer Musik nutzten, außerdem stiegt die Anzahl an Podcasts im Stream. Es gibt jetzt 4 Millionen Podcasts auf Spotify gegenüber 3,6 Millionen Ende 2021. Eine genaue Zahl der Podcast-Hörer gab das Unternehmen nicht an, im Bericht heißt es:
"Die Zahl der MAUs, die sich mit Podcast-Inhalten beschäftigen übertraf weiterhin das gesamte MAU-Wachstum, die Podcast-Nutzungsraten stiegen im zweistelligen Y/Y-Bereich und der Podcast-Anteil an den Gesamtnutzungsstunden auf unserer Plattform erreichte ein weiteres Allzeithoch."
Absturz
Die Anleger reagierten mit deutlicher Zurückweisung auf die jüngsten Geschäftszahlen von Spotify: Die SPOT-Aktie stürzte nach deren Veröffentlichung um gut zehn Prozent auf 98 Dollar – und unterschritt damit erstmals die 100 Dollar-Marke.
Zwar konnte die Aktie sich wieder fangen, und liegt inzwischen wieder bei 100 Dollar; dennoch ist der Wertverlust deutlich: Die SPOT-Aktie verlor seit Jahresbeginn gut 60 Prozent an Wert; Ende April 2021 lag sie sogar noch bei gut 192 Dollar pro Aktie.
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