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Berühmt durch Bots

Playlist Hijacking: Musiker/innen platzieren eigene Songs in fremden Playlists – und steigern so ihre Tantiemen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 23.03.2022

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Playlist Hijacking: Musiker/innen platzieren eigene Songs in fremden Playlists – und steigern so ihre Tantiemen

© John Tekeridis via Pexels

Immer wieder berichten Spotify-User davon, dass in ihren eigenen Playlists unerwünschte Songs auftauchen. Durch das sogenannte "Playlist Hijacking" wollen Musiker/innen die Tantiemen für ihre eigenen Songs in die Höhe treiben – und verstoßen dabei noch nicht einmal gegen die Spotify-AGB.

Dass Betrügerinnen und Betrüger versuchen, mit dubiosen Mitteln Einnahmen via Spotify zu generieren ist nichts neues. Meist versuchen die Betreffenden, den Play-Count eigener Songs in die Höhe zu treiben, um so mehr Tantiemen zu erwirtschaften. 

Playlist Hijacking

Das sogenannte "Playlist Hijacking" scheint eine der neueren Strategien zu sein, mit denen einzelnen Songs oder Artists gepusht werden sollen. Diese Taktik nutzt dabei die Spotify-Funktion der "kollaborativen Playlists" aus, mit der mehrere Leute eine einzelne Playlist bearbeiten können.

Dabei fügen Personen einzelne Songs zu bereits bestehenden öffentlichen Playlists Anderer hinzu, ohne zuvor deren Einverständnis einzuholen. Diese Songs lassen sich daraufhin kaum noch effektiv verbannen: Zwar können die User sie kurzfristig löschen, die Lieder tauchen jedoch meist kurz darauf erneut auf – was auf den Einsatz von Bots hindeutet. 

Als ein besonders erfolgreicher Playlist-Hijacker gilt der finnische EDM-Musiker Pesukone, dem es mit dieser Strategie gelungen ist, zum jetzigen Zeitpunkt bereits ganze 1,5 Millionen monatliche Spotify-Hörer/innen zu generieren.

Wie schütze ich mich?

Dass es beim Playlist-Hijacking in erster Linie um die Vermehrung der eigenen Tantiemen geht, zeigt sich nicht zuletzt darin, dass sie es den Spotify-Usern möglichst schwer machen wollen, die Bearbeitung der Playlist zu unterbinden. 

Die meisten dieser falschen "Musiker/innen" verstecken sich hinter Accounts ohne Profilbild und mit häufig vorkommenden Namen, die jedoch mit Absicht nicht den tatsächlichen Nutzernahmen entsprechen – denn nur mit diesen können die Spotify-User andere Nutzende von der Bearbeitung kollaborativer Playlists ausschließen. 

Der einzig wirksame Schutz gegen das Playlist-Hijacking bleibt damit, seine Playlist(s) so einzustellen, dass sie lediglich von der erstellenden Person verändert werden können. Da die Masche nicht einmal gegen die aktuellen Spotify-AGB verstößt, kann auch das Unternehmen nicht tätig werden – es sei denn, es würde die AGB anpassen. 

Besonders den noch etwas unbekannteren Artists auf der Plattform würde dies gelegen kommen, da das Playlist Hijacking den fairen Wettbewerb und somit die Chancen dieser Artists gefährdet.

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