×

Meilenstein für die Live-Branche

So wirkt sich die Einführung des Digital Services Act auf Online-Ticketing-Plattformen aus

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 20.02.2024

ticketing liveszene

So wirkt sich die Einführung des Digital Services Act auf Online-Ticketing-Plattformen aus

© ActionVance

Am 17. Februar ist der im April 2023 beschlossene Digital Service Act (DSA) in Kraft getreten. Das neue Internetregulierungsgesetz der Europäischen Union soll für einen verbesserten Verbraucherschutz auf Onlineplattformen sorgen. Auch das Online-Ticketing ist von den Neuerungen betroffen.

Der DSA gilt ab sofort in allen EU-Mitgliedstaaten und damit für sämtliche Unternehmen, die digitale Dienste in der EU anbieten, also etwa Internetprovider, soziale Netzwerke, Messenger und Online-Marktplätze.

Ziel des DSA

Alexandra Geese, die als stellvertretende Vorsitzende der Fraktion Greens/EFA im Europaparlament sowie Digitalexpertin tätig ist, fasst das Ziel des DSA dabei wie folgt zusammen:

"Dieses Gesetz wird Überwachungswerbung, Hass, Hetze und Desinformation eindämmen, es wird die Rechte der Nutzer*innen stärken und Onlineplattformen wie nie zuvor zur Rechenschaft ziehen."

Der DSA soll etwa bewirken, dass Unternehmen problematische Inhalte wie etwa Terrorpropaganda oder Falschinformationen stärker unterbinden. Auch sollen Plattformen ihren Usern größere Transparenz bieten.

In diesem Zusammenhang soll das neue Gesetz unter anderem den Verkauf gefälschter Produkte auf Online-Plattformen vorbeugen, ein Umstand, der sich auch auf das Online-Ticketing auswirkt.

Welche Auswirkungen hat das neue Gesetz auf das Online-Ticketing?

So verpflichtet der DSA Online-Marktplätze in Zukunft etwa dazu wesentliche Inhalte über Drittverkäufer*innen einzuholen, bevor diese ihre Produkte auf der Plattform anbieten können. Zudem müssen in Zukunft sowohl der Name als auch die Kontakt- und Handelsdaten der Verkaufenden für die Kaufenden einsehbar sein.

Zudem muss während des gesamten Kaufprozesses darauf hingewiesen werden, dass es sich um den Ticketverkauf einer dritten Partei handelt, sodass nicht der Eindruck entsteht, dass diese nicht von der Plattform selbst bereitgestellt werden. 

Auch müssen Webseiten, die sich dem Weiterverkauf von Tickets widmen, auf Designs verzichten, die Verbrauchende möglicherweise zu bestimmten Entscheidungen manipulieren könnten. Auch müssen diese Plattformen in Zukunft öffentlich zugängliche Jahresberichte erstellen, in denen gelöschte Ticketangebote festgehalten werden, um das Ausmaß rechtswidriger Aktivitäten festhalten zu können.

Reaktion aus dem Live-Sektor

Diese neuen Regulierungen treffen unter anderem bei der Face-Value European Alliance For Ticketing (FEAT) auf großen Zuspruch. FEAT setzt sich bereits seit mehreren Jahren für ein faireres und transparenteres Ticketkauferlebnis für Verbraucher auf dem Sekundärmarkt ein. 

FEAT-Direktor Sam Shemtob spricht in diesem Zusammenhang von einem "Meilenstein für Europas Live-Branche". Es gelte nun, sicherzustellen, dass die neuen Regeln durchgesetzt würden. Illegale Ticketangeboten müssen mithilfe eines klaren Verfahrens entfernt werden, sobald sie auftauchen.

Ähnliche Themen

Rammstein: Neue Erfolge vor Gericht gegen Ticketzweithändler wie Viagogo

Wird es diesmal etwas nützen?

Rammstein: Neue Erfolge vor Gericht gegen Ticketzweithändler wie Viagogo

veröffentlicht am 31.01.2024   10

Nach Viagogo-Entscheidung: Rammstein erwirkt einstweilige Verfügung auch gegen StubHub

Zum Schutz der Konzertbesucher

Nach Viagogo-Entscheidung: Rammstein erwirkt einstweilige Verfügung auch gegen StubHub

veröffentlicht am 04.05.2023   9

Digital Service Act des EU-Parlaments soll Ticket-Zweitmarkt regulieren

Gegen Viagogo & Co.

Digital Service Act des EU-Parlaments soll Ticket-Zweitmarkt regulieren

veröffentlicht am 12.07.2022   2

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!