×

Reaktion auf die Rezession

Spotify baut sechs Prozent der Stellen ab – hunderte Arbeitsplätze betroffen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 24.01.2023

spotify streaming musikbusiness

Spotify baut sechs Prozent der Stellen ab – hunderte Arbeitsplätze betroffen

Daniel Ek (CEO Spotify). © Spotify

Nach dem Boom im Tech-Sektor während der Corona-Pandemie ist die Rezession nun auch in diesem Bereich angekommen. Zahlreiche Unternehmen entlassen in großem Maße Mitarbeitende – so auch Spotify. Das Unternehmen kündigte an, hunderte Stellen zu streichen, um die laufenden Kosten zu senken.

Wie auch schon die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen wie Amazon, Microsoft oder Google erfahren mussten, sind die Arbeitsplätze bei Big-Tech-Firmen, die in der Zeit der Pandemie massiv Personal einstellten, in der aktuellen wirtschaftlichen Lage gefährdet.

Diese Entwicklung macht auch vor der Musikindustrie keinen Halt: In einer Mitteilung informierte Daniel Ek, CEO von Spotify, seine Belegschaft am 23. Januar darüber, dass das Unternehmen rund sechs Prozent der Stellen streichen wird. Alle betroffenen Mitarbeiter/innen würden innerhalb der kommenden Stunden in Einzelgesprächen über ihre Kündigung informiert werden.

Selbstkritischer CEO

Die folgenschwere Entscheidung begründete der Schwede damit, dass Spotifys Betriebskosten im vergangenen Jahr doppelt so schnell gewachsen seien wie die Einnahmen. Bisherige Versuche, die Ausgaben einzudämmen, hätten nicht ausgereicht.

Selbstkritisch merkte Ek auch an, dass der Glaube, die Ergebnisse aus der Pandemie aufrechterhalten zu können, sich im Nachhinein als illusorisch herausgestellt habe. Er übernehme die volle Verantwortung und bedauere, zu ehrgeizig gewesen zu sein und zu schnell zu viel investiert zu haben. 

Teure Umstrukturierung

Der Stellenabbau dürfte rund 600 Angestellte betreffen. Immerhin hatte das Unternehmen zum Ende des dritten Quartals 2022 etwa 9800 Mitarbeiter/innen. Vor allem über die Pandemie war die Beschäftigtenzahl sprunghaft angestiegen. In den zwölf Monaten bis Ende September 2022 stellte Spotify mehr als 2.400 zusätzliche Personen ein und vergrößerte die Belegschaft so um über 30 Prozent.

Die angekündigten Entlassungen werden Spotify aufgrund von Abfindungen und anderen Zahlungen wohl zunächst 35 bis 45 Millionen Euro kosten. Diese Zahlen nannte der Streamingdienst gegenüber der US-Börsenaufsichtsbehörde.

Veränderungen in der Führungsriege

Auch in der Führungsetage Spotifys wird sich aufgrund der Umstrukturierung einiges ändern. So wird Dawn Ostroff, die bisher die Position des Chief Content & Advertising Business Officer innehatte, das Unternehmen verlassen. Um einen strukturierten Übergang zu ermöglichen, bleibt sie Spotify aber kurzzeitig als Senior Advisor erhalten.

Alex Norström und Gustav Söderström werden in Zukunft als Co-Presidents fungieren. Söderström übernimmt dabei die Aufgaben des Chief Product Officer und Norström wird die Rolle des Chief Business Officers übernehmen.

Ähnliche Themen

Personalabbau inklusive: YouTube strukturiert Music-Teams um

Auswirkungen von KI?

Personalabbau inklusive: YouTube strukturiert Music-Teams um

veröffentlicht am 07.02.2024   1

Spotify streicht 200 Stellen der Podcast-Abteilung, schließt Studios

Starkes Wachstum, hohe Kosten

Spotify streicht 200 Stellen der Podcast-Abteilung, schließt Studios

veröffentlicht am 15.06.2023

Bandcamp-Mitarbeitende gründen Gewerkschaft "Bandcamp United"

Auf Wunsch der Angestellten

Bandcamp-Mitarbeitende gründen Gewerkschaft "Bandcamp United"

veröffentlicht am 29.05.2023

Spotify verzeichnet 2023 stärkstes erstes Quartal seit dem Börsengang

Es geht nach oben

Spotify verzeichnet 2023 stärkstes erstes Quartal seit dem Börsengang

veröffentlicht am 27.04.2023

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!