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Starkes Wachstum, hohe Kosten

Spotify streicht 200 Stellen der Podcast-Abteilung, schließt Studios

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 15.06.2023

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Spotify streicht 200 Stellen der Podcast-Abteilung, schließt Studios

Ein erster Blick auf neue Spotify-Features. © Spotify

Spotify vollzieht eine Kehrtwende bei Podcasts und streicht 200 Stellen in dem Bereich, was 2% der gesamten Belegschaft entspricht. Auch große Investitionen in exklusive Inhalte soll es nicht mehr geben.

Seit 2019 hat Spotify viel Geld in seinen Podcast-Bereich investiert und beispielsweise den beliebten, aber auch umstrittenen Podcaster Joe Rogan exklusiv verpflichtet.

Starkes Wachstum

Diese Mega-Investitionen zahlten sich dahingehend aus, dass der Podcast-Konsum auf Spotify ist im Vergleich zu 2019 um 1.400 Prozent gestiegen ist. Daher gab Sahar Elhabashi, der Leiter der Podcast-Abteilung bei Spotify kürzlich bekannt:

"Spotify ist jetzt die meistgenutzte Audio-Podcast-Plattform in den meisten Teilen der Welt und auch die Nummer 1 unter den Podcast-Verlagen in den USA."

Keine reine Erfolgsgeschichte

Der Erfolg hat aber auch eine Schattenseite. Die hohen Kosten sorgen dafür, dass Spotify in Zukunft weniger Geld in Podcasts investieren will und in diesem Bereich 200 Stellen streicht, was 2 Prozent der Gesamtbegelschaft entspricht.

Im April hat Spotify zudem seine Live-Audio-App Spotify Live eingestellt. Einige Spotify Live Shows können weiterhin auf der Hauptplattform als aufgezeichnete Podcasts gehört werden.

Neue Strategie

Die Stellenstreichungen seien ein Schritt in die nächste Phase zur Umsetzung der neuen Podcast-Strategie, so Elhabashi. 

Die neue Phase beginne damit, den Podcast-Konsum des bestehenden Publikums zu erhöhen und durch die Einführung eines neuen Geschäftsmodells sicherzustellen, dass noch mehr Creator mit ihren Podcasts erfolgreich Geld verdienen können. 

Aus für Gimlet und Parcast

Als Teil der Umstrukturierung wird Spotify auch zwei seiner Podcast-Studios, Parcast und Gimlet, zusammenführen. Spotify hatte Gimlet 2019 für 230 Millionen US-Dollar erworben, Parcast kostete das Streaming-Unternehmen auch mehrere dutzend Millionen US-Dollar.

Das dadurch entstehende Studio wird Teil von Spotify Studios werden und soll weiterhin eine große Bandbreite von Spotify-Original-Podcasts produzieren.

Das auf Sport-Podcasts spezialisierte Studio The Ringer wird weiterhin separat bestehen bleiben. Der Fokus der Podcast-Studios soll in Zukunft darauf liegen, mit den Programmen ein treues Publikum und Werbekunden anzuziehen.

Nicht unerwartet

Schon im Januar hat Spotify mehr als 500 Stellen gestrichen. Laut CEO Daniel Ek sei die damalige Entscheidung auf eine zu aggressive Expansion des Unternehmens zurückzuführen gewesen. 2022 habe der Anstieg der Betriebskosten das Umsatzwachstum um das Doppelte übertroffen.

Damals kritisierte er, dass die Podcast-Abteilung die Gewinnspanne (gross margin) herunterziehe, weshalb die Stellenstreichungen in diesem Bereich nicht überraschend kommen. Teure, exklusive Neuverpflichtungen von Stars der Podcast-Szene wird es in Zukunft vermutlich nicht mehr geben.

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