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Spotify startet Partnerschaft mit Patreon für Podcast-Inhalte
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© Fath via unsplash.com
Viele Podcasterinnen und Podcaster benutzen bereits direct-to-fan Services wie Patreon, in denen sie exklusive Inhalte oder Bonus-Folgen anbieten.
Um Zugang zu diesen Inhalte zu erhalten, zahlen Hörer/innen über den Social-Payment-Service Patreon einen bestimmten Betrag an den Podcast, meistens per Abo. Diese Zahlungen gehen dann nach Abzug von Steuern und bis zu 12 Prozent Gebühren an Patreon an die Macher/innen der Podcasts.
Patreon Inhalte in Spotify
Bislang musste man als Patreon-Nutzer/in diese exklusiven Inhalte über den Browser, der Patreon-App oder RSS-Feed konsumieren. Durch die Partnerschaft von Patreon und Spotify, werden diese Inhalte nun direkt über den Streaming-Anbieter verfügbar sein.
Zudem ermöglicht dieser Zusammenschluss Podcasterinnen und Podcastern Werbebanner für ihre Patreon-Inhalte in ihren Spotify-Profilen und auf der neuen Discovery Funktion zu schalten.
In einer Pressemitteilung schreibt Patreon:
"Diese neue Partnerschaft hilft allen Podcaster/innen, ihr Publikum durch Entdeckungen auf Spotify zu vergrößern, engagiertere Fans in ihre Patreon-Communitys zu bringen und Einnahmen zu erzielen, die über die Werbeeinnahmen hinausgehen. Und Fans haben jetzt die Möglichkeit, direkt auf Spotify auf Patreon-esklusive Podcasts zuzugreifen."
Die erwähnte Discovery Funktion, ein Marketing Tool, das es Künstler/innen und Labels ermöglicht ausgewählte Songs algorithmisch zu bewerben, ist in den letzten Monaten allerdings vermehrt auf Kritik gestoßen.
Einer der Hauptkritikpunkte in dieser Hinsicht ist der Umstand, dass Künstler/innen, die bereit dafür sind, auf die ihnen zustehenden – durch die Discovery Funktion erzielten – Lizenzausschüttungen zu verzichten, algorithmisch im Auto-Play-Modus oder dem Spotify-Radio bevorzugt werden.
Künstlerinnen und Künstler beklagten, dass die Funktion auf diesem Weg nur denen helfe, die es sich leisten können, auf Tantiemenzahlungen zu verzichten, und forderten mehr Transparenz um mögliche Einnahmeeinbußen einschätzen zu können.
Spotify ist nun doch, aber anders an Podcasts interessiert
Obwohl Spotify erst viel Geld in Podcasts und Spotify-Exclusives investiert hatten, strich das Unternehmen im Juni 200 Stellen im Podcast-Bereich und kündigte an, dass es große Investitionen und exklusive Inhalte nicht mehr in dem früheren Ausmaß geben werde, da die Gewinnspanne mit Podcasts zu gering sei.
Nachdem Spotify selbst mit seinen eigenen großen Podcast-Ambitionen abgeschlossen zu haben scheint, stellt die Partnerschaft mit Patreon nun doch eine Möglichkeit dar, das Angebot der Streaming-Plattform weiterhin kontinuierlich durch exklusive Podcast-Inhalte zu ergänzen.
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