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Ein tiefer Griff in die Tasche

Streamingdienste schulden Songwritern und Verlegern in den USA fast 400 Mio. US-Dollar

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 26.02.2024

streaming musikbusiness

Streamingdienste schulden Songwritern und Verlegern in den USA fast 400 Mio. US-Dollar

© Mart Production

Wie die US-amerikanische Verwertungsgesellschaft Mechanical Licensing Collective (MLC) bekannt gegeben hat, müssen Spotify, Amazon, Deezer und Co. fast 400 Millionen US-Dollar an Lizenzgebühren an Songwriter und Musikverleger nachzahlen.

Am 23. Februar veröffentlichte das MLC ein Schreiben, dass Songwritern und Verlegern seitens großer Streamingdienste eine nachzureichende Auszahlung in Höhe von insgesamt etwa 390,4 Millionen US-Dollar zusteht.

Bei dieser Summe handelt es sich um nicht gezahlte Lizenzgebühren im Zeitraum vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2022, der auch als Phonorecords III bezeichnet wird.

Nachträglich berechnete Beträge

Die Nachzahlung hängt mit einem langjährigen Streit zwischen Songwritern und Musikverlagen auf der einen Seite und den Streaming-Diensten auf der anderen Seite zusammen. Aufgrund des Streits wurden die Tarife für den entsprechenden Zeitraum erst im August 2023 durch eine Entscheidung des Copyright Royalty Boards (CRB) endgültig festgelegt.

Bis diese Entscheidung erging, wehrten sich die Streaming-Anbieter heftig gegen diese Erhöhung und zahlten die höheren Lizenzgebühren nicht. Das Ergebnis sind die hohen Nachforderungen, die sich auf fast 400 Millionen US-Dollar belaufen.

Bis zum 9. Februar 2024 und somit 6 Monate nachdem die Entscheidung des CRBs über die Tarife veröffentlicht wurde, sollten Streaming-Anbieter, die während des Phonorecords III-Zeitraums interaktive Streaming-Aktivitäten durchgeführt und diese Nutzung gemeldet hatten, MLC ihre angepassten Berichte vorlegen. 

Fortsetzung folgt!

Die Ergebnisse der Auswertung dieser Berichte ergaben, dass die Streamingdienste insgesamt 419,2 Millionen US-Dollar zu wenig für diese Aktivitäten gezahlt hatten. An mechanische Lizenzgebühren hingegen hatten die Streamingdienste den Verlagen im entsprechenden Zeitraum etwa 28,8 Millionen US-Dollar zu viel gezahlt. 

Nun müssen die Anbieter unter denen sich etwa Spotify, Amazon Music, YouTube, SoundCloud, Deezer und Pandora befinden, nicht weniger als 390,4 Millionen US-Dollar nachzahlen.

Da einige Berichte nicht fristgerecht eingereicht wurden, rechnet MLC damit, dass dieser Betrag noch deutlich ansteigen wird. Schätzungen belaufen sich derzeit auf 10 bis 15 Millionen US-Dollar.

Streamingdienste auf Prüfstand

Das MLC hatte darüber hinaus im Januar 2024 angekündigt, die von ihr lizenzierten Streamingdienste einer turnusgemäßen Prüfung zu unterziehen, um die Korrektheit der abgeführten Lizenzgebühren zu überprüfen.

Wann mit den Ergebnissen dieser Prüfung gerechnet werden kann, ist aktuell noch unklar.

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