Swift vs. Braun
Taylor Swift plant, ihre ersten fünf Alben neu aufzunehmen – um die Rechte zurückzuerhalten
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Taylor Swift (2019). © Universal Music
Taylor Swift erklärte in der US-amerikanischen Fernsehsendung "Good Morning America" (YouTube-Video) gegenüber Moderatorin Robin Roberts, dass ihr Vertrag ihr erlaube, ihre ersten fünf Alben ab November 2020 neu aufzunehmen – und dass sie fest davon überzeugt sei, dies auch zu tun.
Wertvolle Assets
Die Rechte für die originalen Masterbänder von "Taylor Swift", "Fearless", "Speak Now", "Red" und "1989" liegen seit Sommer 2019 bei dem Musikmanager Scooter Braun. Dessen Unternehmen "Ithaca Holdings" hatte die Rechte an Swifts Katalog im Zuge der Akquise von Scott Borchettas "Big Machine Label Group" erworben.
Der Kaufpreis von Big Machine lag Gerüchten zufolge bei 300 Millionen Dollar – ein Preis, der zu großen Teilen von den langfristigen Umsätzen von Swifts Katalog bestimmt wurde.
Angriff auf Ithaca
Wenn Taylor Swift ihre Alben tatsächlich neu aufnehmen würde, würde dies zu doppelten Einträgen auf Streaming-Plattformen und damit mutmaßlich zu geringeren Ausschüttungen für Braun und Ithaca führen. Weiterhin berichtet Digital Music News, dass eine neuerliche Aufnahme der Alben zu einem Rechtsstreit darüber führen könnte, ob Swift dazu tatsächlich berechtigt ist.
Swift fiel in der letzten Zeit immer wieder durch ihr Engagement dafür auf, Künstlerinnen und Künstlern die Rechte an ihren eigenen Masterbändern zu gewähren. So war dies beispielsweise eine Bedingung für ihren Wechsel zur Universal Music Group, sodass die Aufnahmen zu ihrem neusten Album "Lover" nun zumindest ihr gehören. Den Verkauf ihrer eigenen Bänder durch Big Machine/Scott Borchetta hatte Swift aufs schärfste verurteilt.
Das vollständige Interview von Robin Roberts und Taylor Swift findet ihr hier:
Live on GMA: Taylor Swift says she'll re-record her old albums
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