Nach einigen schlechten Quartalen
Trendwende: Warner Music Group steigert Umsatz im zweiten Quartal 2023
warner streaming musikbusiness musikmarkt
Das Warner-Gebäude in Burbank. © Downtowngal - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=32849479
Die Warner Music Group verzeichnete in den letzten Monaten nur ein schwaches Wachstum. So waren in den drei Monaten bis Ende März 2023 die Einnahmen des Unternehmens aus dem Musik-Streaming im Vergleich zum Vorjahr um lediglich 2,2 Prozent gestiegen.
Das ändert sich nun mit den neuen Quartalszahlen. Diese zeigen eine Umsatzsteigerung von 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Einnahmen des Unternehmens liegen damit bei 1,564 Milliarden US-Dollar. Bei den Zahlen handelt es sich immer um die währungsbereinigten Angaben.
Ein näherer Blick auf die Zahlen
Die digitalen Umsätze stiegen im Jahresvergleich um 9,8 Prozent und die Streaming-Umsätze für Tonträger und Musikverlage im gleichen Zeitraum um 10,5 Prozent.
Das Betriebsergebnis von WMG belief sich im zweiten Quartal auf 189 Millionen US-Dollar und lag damit deutlich über dem Wert von 146 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal.
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisation belief sich auf 275 Millionen US-Dollar gegenüber 233 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Das entspricht einem Anstieg von 20,1 Prozent. WMG führt das auf ein starkes operatives Ergebnis, Einsparungen und günstige Auswirkungen der Wechselkurse zurück.
Dass bei der Warner Music Group nicht alle Sorgen der Vergangenheit angehören, zeigt sich durch die Stagnation des Jahresüberschusses (Net Income) bei 124 Millionen US-Dollar. Auf die ersten neun Monate des Geschäftsjahres 2022/23 bezogen, ergab sich sogar ein Rückgang von 30 Prozent des Jahresüberschusses auf 285 Millionen US-Dollar.
Wachstum bei Musikaufnahmen
Der Umsatz von Warner im Bereich Musikaufnahmen (Recorded Music) stieg im 2. Quartal um 8,6 Prozent auf 1,282 Milliarden US-Dollar. Im Bereich Musik-Streaming verzeichnete Warner ein Umsatzwachstum um 7,3 Prozent auf 846 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen führt dies auf Veröffentlichungen von erfolgreichen Künstlern, wie Ed Sheeran, Linkin Park (!) und Melanie Martinez zurück.
Der mit physischen Tonträgern erreichte Umsatz stieg um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 126 Millionen US-Dollar. Umsätze, die vor allem auf das Geschäft mit Fanartikeln und Live-Veranstaltungen zurückzuführen sind, wuchsen um 14,1 Prozent auf 218 Millionen US-Dollar, Lizenzeinnahmen für Tonträger sogar um satte 24,3 Prozent (92 Millionen US-Dollar).
Das operative Ergebnis von WMG im Bereich Musikaufnahmen betrug im 2. Quartal 207 Millionen US-Dollar, gegenüber 166 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Das Betriebsergebniss vor Abschreibungen und Amortisation stieg um 18,1 Prozent auf 261 Millionen US-Dollar gegenüber 224 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal.
Starkes Wachstum im Musikverlagswesen
Die Einnahmen des Musikverlags Warner Chappell stiegen im Jahresvergleich um 16,0 Prozent. Der Anstieg wurde durch das Wachstum der digitalen und mechanischen Einnahmen angetrieben, teilte das Unternehmen mit.
Die digitalen Umsätze des Verlagsbereichs wuchsen im Jahresvergleich um 27,3 Prozent, die Streaming-Umsätze sogar um 28,1 Prozent. Der Umsatzanstieg im Bereich Streaming ist laut Warner auf "das anhaltende Wachstum im Streaming-Bereich und die Auswirkungen der Erneuerung von digitalen Verträgen“ zurückzuführen.
Das Betriebsergebnis des Musikverlags lag im zweiten Quartal 2023 bei 50 Millionen US-Dollar, verglichen mit 33 Millionen US-Dollar im Vorjahresquartal. Die Betriebsergebnisse vor Abschreibungen und Amortisation des Musikverlagswesens stiegen um 30,4 Prozent auf 73 Millionen US-Dollar.
Börsenkurs steigt
Die Börse nahm die neuen Zahlen positiv auf. Die Aktie notierte bei über 32,50 US-Dollar und hat damit die Verluste seit Jahresbeginn fast wieder gutgemacht.
Von Höchstständen um die 50 US-Dollar im Jahr 2021 ist die Warner Music-Aktie aber weiterhin einiges entfernt.
Ähnliche Themen
Bittere Nachrichten
Warner Music steigert Umsatz und kündigt Entlassungen an
veröffentlicht am 09.02.2024 1
Treffpunkt im Zentrum
Warner Music Group eröffnet "Creative Hub" in Berlin
veröffentlicht am 19.09.2023
Ob Papa das mag?
10K Projects und Warner Music gründen Gemeinschaftsunternehmen
veröffentlicht am 18.09.2023
Ziel: Schuldenabbau
Warner Bros. Discovery: Verhandlungen über Verkauf des Musikkatalogs in Höhe von 500 Millionen Dollar laufen
veröffentlicht am 23.08.2023
Neue Partnerschaft
Imagine Dragons schließen weltweiten Verlagsvertrag mit Warner Chappell
veröffentlicht am 07.08.2023