Unterschiedliche Entwicklungen
Universal Music schließt Lizenzvertrag mit TikTok während Konflikt mit Triller eskaliert (Update!)
© Solen Feyissa via Unsplash
Die Einigung mit TikTok soll sicherstellen, dass die Universal-Artists – Interpret/innen wie Songwriter/innen – angemessen für ihre auf der Kurzvideo-App zur Verfügung gestellten Songs vergütet werden.
Gegenstand des Lizenzvertrags sind sowohl Komposition als auch Lyrics. Vor diesem Abschluss einigte sich TikTok bereits mit der Warner Music Group und ICE auf Lizenzverträge.
Widerborstig
Gleichzeitig hat Universal seinen Katalog aus dem sozialen Netzwerk Triller entfernt und diesem vorgeworfen, die Künstler/innen nicht wertzuschätzen. Grund für die Entscheidung sind ausstehende Zahlungen: Trotz Mahnungen seitens Universal soll das Netzwerk Lizenzgebühren zurückgehalten haben und sich weiterhin geweigert haben, zum Auslaufen des alten Lizenzvertrages im Jahr 2019 einen neuen zu schließen.
Triller-Geschäftsführer Mike Lu weist die Anschuldigungen vehement zurück und behauptet, über den drastischen Schritt von Universal nicht vorgewarnt worden zu sein. Er habe erst durch die Presse von der Entscheidung des Major-Labels erfahren. Ein Sprecher der Firma ergänzt:
"Triller braucht keinen Deal mit UMG, um weiterhin wie bisher zu arbeiten, da die relevanten Künstler bereits Aktionäre oder Partner von Triller sind und somit ihre Nutzung direkt autorisieren können."
Inwiefern die Zahl der Künstler/innen, die gleichzeitig direkte Partner von Triller sind, eine angemessen große Gruppe der aktuell "relevanten" Popkultur abbildet, bleibt freilich fragwürdig.
Update: Universal Music Group und Triller haben sich inzwischen geeinigt und einen Lizenzdeal geschlossen. Der international gültige Deal deckt die bei Universal Music liegenden Master- und Verlagsrechte ab.
Auslöser der Einigung könnte ein Wechsel an der Triller-Spitze gwesen sein. Mahi de Silva, Mitbegründer von Amplify.ai, übernahm dort Mitte April als CEO das Ruder. Seine Firma war kurz davor durch Thriller übernommen worden. Mike Lu, der zuvor die Geschicke von Triller lenkte, stieg dabei im Konzern zum President von TrillerNet auf.
Durch den Vertrag können Nutzer der Social-Media-Plattform wieder legitime Inhalte mit dem Katalog der Universal Music Group erstellen und teilen, wovon wiederum deren Künstler/innen finanziell profitieren. Nach eigenen Angaben zählt Triller inzwischen 300 Millionen Downloads seiner App.
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