Kooperation mit MediMusic
Warner Music möchte die Auswirkungen von Musik auf die Gesundheit erforschen
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© cottonbro studio
MediMusic führt in diesem Zusammenhang mehrere Studien in den USA und Großbritannien durch, bei denen verschiedenen Patienten und Versuchsgruppen personalisierte Playlists aus dem WMG-Musikkatalog vorgespielt und deren Reaktion beobachtet wird.
Weitere Studien in Krankenhäusern und Pflegeheimen sind für das erste Quartal 2024 vorgesehen.
So funktioniert "Musical Medicine"
Wie aus einer Pressemitteilung der Warner Music Group hervorgeht, werden die 20-minütigen Wiedergabelisten mithilfe von künstlicher Intelligenz, maschinellem Lernen und den Daten über die jeweiligen Patienten erstellt.
Die firmeneigenen Algorithmen von MediMusic analysieren die relevanten Merkmale aus der digitalen DNA eines Musikstückes, um so deren Eignung für die Verwendung im Gesundheitswesen festzustellen.
Die einzelnen Lieder sind zudem so in der Playlist angelegt, dass sie die Herzfrequenz und Stresshormone wie Cortisol senken und die Entspannung durch Hormone wie Dopamin und Oxytocn fördern sollen.
Den Versuchspersonen werden die daraus resultierenden Playlists über ein Streaming-Gerät namens MediBeat und einen Kopfhörer vorgespielt. Durch ein am Handgelenk befestigten Herzfrequenzmesser sollen die physiologischen Wirkungen der jeweiligen Musikstücke überwacht werden.
Am digitalen Tropf
Entspricht die Reaktion der Herzfrequenz auf einen bestimmten Song nicht den Erwartungen, wechselt MediMusics sogenannter "Digital Drip" mithilfe von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen die nächsten Titel in der Playlist bei Bedarf aus.
Zudem soll MediMusic evidenzbasierte Schlüsselkennzahlen liefern, die den Nutzen der Dienstleistung und die Einsparungen bei den Medikamentenkosten belegen sollen.
Die neue Partnerschaft ist ein erster Schritt der Warner Music Group in den Bereich der Musiktherapie. Zuvor hatte das Unternehmen bereits Verträge mit Unternehmen wie Equinox, Peloton und Apple Fitness+ abgeschlossen, nun soll jedoch über den Fitnessbereich weiter in den breiteren Gesundheits- und Wellnessbereich expandiert werden.
Eine beliebte Marktlücke
Doch nicht nur die Warner Music Group hat dieses Potential erkannt. So hat etwa die Universal Music Group im Rahmen des ersten "Music + Health Summit" in Los Angeles bekannt gegeben, diese zum zentralen Bestandteil der zukünftigen Geschäftsstrategie des Unternehmens zu machen und stellte in diesem Zusammenhang eine Wellness-App namens "Sollos" vor.
Zuvor hatte Universal eine Zusammenarbeit mit der Berliner "Sound Wellness Firma" Endel bekanntgebeben, die personalisierte Soundscapes erstellt, die Hörenden dabei behilflich sein soll, schnell einzuschlafen, ihre Konzentrationsfähigkeit zu steigern oder sich zu entspannen und zu erholen.
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