Worst case
Weltweite Live-Branche rechnet mit Verlusten in Höhe von bis zu 8,9 Milliarden Dollar
© Josh Sorenson via Pexels
Die Studie (PDF) vom Branchenmagazin Pollstar orientiert sich an den Bruttoeinnahmen für das erste Quartal 2020: Die Einnahmen durch die Top 100-Tourneen stiegen im Jahresvergleich um 10,9 Prozent auf 840 Millionen Dollar, Ticketverkäufe wuchsen um 4,5 Prozent auf 9,4 Millionen.
Worst case-Szenario
Bei einem angenommenen, kontinuierlichen Wachstum (also ohne den unerwarteten Corona-Shutdown) hätte die Branche 2020 schätzungsweise 12,2 Milliarden Dollar erwirtschaften können.
Die projizierten Einnahmeverluste für die Branche weltweit können laut Pollstar im schlimmsten Fall bis zu 8,9 Milliarden Dollar betragen. Wenngleich das Magazin das Eintreten dieser Situation nicht erwartet, ist es doch eine beunruhigende Schätzung – und das in einer Zeit, in der die Branche eigentlich kontinuierliches Wachstum verzeichnen konnte.
Alternative Enden
Sollte es bereits ab (spätestens) Ende Mai wieder möglich sein, Tourneen und Konzerte durchzuführen, würden sich die erwarteten Verluste laut Pollstar auf "nur" noch 2,3 Milliarden Dollar reduzieren. Würde der Shutdown des öffentlichen Lebens erst Ende August aufgehoben, lägen die Verluste nur im Bereich der Ticketverkäufe bereits bei 5,2 Milliarden Dollar.
Es ist zu bedenken, dass die Schätzungen von Pollstar nur die direkten Auswirkungen der Corona-Krise auf die Live-Branche beziffern. Unter Einbezug des Schaden für angeschlossene Unternehmen – Transport, Unterkunft, Gastronomie etc. – würden die geschätzten Verluste sich noch einmal vervielfachen.
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