Zu niedrige Tantiemen: Universal wegen King Crimson-Sample in Kanye Wests "Power" verklagt

Die Declan Colgan Music Ltd. (DCM) verklagt die Universal Music Group (UMG) wegen eines Samples von King Crimsons "21st Century Schizoid Man" in Kanye Wests "Power". Zwar ist das Sample (inzwischen) korrekt lizenziert; DCM wirft der UMG jedoch vor, zu geringe Tantiemen für die Streaming-Nutzung ausgeschüttet zu haben.

Der Klage der Declan Colgan Music Ltd. gegen die Universal Music Group betrifft ein Sample aus dem Song "21st Century Schizoid Man" der Progressive Rock-Gruppe King Crimson in Kanye Wests Hit "Power" (2010), der auf dessen Studioalbum "My Beautiful Dark Twisted Fantasy" im Jahr 2010 erschien.

DCM hält die mechanischen Rechte an Stück von King Crimsons Debütalbum aus dem Jahr 1969 und wirft der UMG vor, für die Nutzung des "21st Century Schizoid Man"-Samples in Wests "Power" zu geringe Tantiemen ausgezahlt zu haben.

Wichtiges Detail

Aus der Klage der DCM geht hervor, dass Kanye West "Power" ursprünglich veröffentlicht hatte, ohne eine Lizenz für das King Crimson-Sample zu besitzen.

DCM hatte sich daraufhin gemeinsam mit Universal und Wests Label "Rock The World" auf einen Lizenzvertrag für die Verwendung des Samples geeinigt. In diesem Zuge vereinbarten die beiden Parteien auch eine Beteiligung in Höhe von 5,33 Prozent an verkauften bzw. anderweitig "verwerteten" Kopien von Power.

Aus der gemeinsamen Lizenzvereinbarung geht darüber hinaus hervor, dass UMG sich verpflichtet hat, DCM die Lizenzgebühren zu denselben Bedingungen auszuzahlen, wie West Tantiemen zu "Power" erhält.

Nachzahlung

Hier liegt nun der Grund für den Rechtsstreit: Nach Informationen von Variety und Rolling Stone sah Wests damaliger Vertrag mit Universal vor, dass der Rapper einen gleichen Tantiemensatz für Streams wie für physische Song-Verkäufe auf CD erhält.

DCM soll jedoch einen weitaus geringeren Tantiemenanteil für die Streams von "Power" erhalten haben, weshalb das Unternehmen nun Klage beim britischen High Court eingereicht hat. Das Unternehmen gibt an: 

"UMG hat es versäumt – und versäumt es auch weiterhin –, den Verpflichtungen zur Abrechnung der Lizenzgebühren im Hinblick auf das Audio-Streaming nachzukommen."

Declan Colgan Music Ltd. fordert Universal daher auf, die ausstehenden Beträge inklusive Zinsen nachzuzahlen. Sie verlangen zudem vom Gericht eine schriftliche Erklärung, die sicherstellen soll, dass die Streaming-Tantiemen künftig korrekt abgerechnet werden.