Bürokratische Hürden erschweren Wettbewerb
Der Umsatz der deutschen Musikinstrumenten-Branche wächst im fünften Jahr in Folge
somm musikmesse frankfurt musikmarkt
© SOMM / Markus Nass
Die MI-Branche konnte 2018 einen Umsatz von gut einer Milliarde Euro zu Endverbraucherpreisen vorweisen. Wie der Branchenverband SOMM im Vorfeld der Musikmesse in Frankfurt am Main bekanntgab, wuchs die MI-Branche damit im fünften Jahr in Folge.
Weitreichendes Wachstum
Insgesamt erfasst die Verbandsstatistik 18 Hauptwarengruppen, in denen überwiegend ein Umsatzplus verzeichnet werden konnte. Das mit Abstand stärkste Wachstum verzeichneten die Hauptwarengruppen DJ-Equipment (+8,7 Prozent), Mikrofone und Kopfhörer (+7,5 Prozent) und Saiteninstrumente (+7,2 Prozent), wenngleich auf teilweise niedrigem Umsatzniveau.
Bei den umsatzstärksten Marktsegmenten handelt es sich um Tasteninstrumente (+3,5 Prozent), Beschallung (+,6 Prozent) und Mikrofone/Kopfhörer. Diese drei Segmente machen einen Anteil von knapp 50 Prozent des Gesamtmarktes aus.
Der größte Umsatzeinbruch 2018 war im Bereich Computer-Software zu verzeichnen (-17 Prozent).
"Ruinöser Preisverfall"
Trotz der grundsätzlich positiven Entwicklung stellt SOMM-Geschäftsführer Daniel Knöll fest, dass die Branche sich aktuell auch mit zahlreichen Problemen auseinandersetzen muss:
"Größte Aufgabe in den kommenden Jahren wird die Auseinandersetzung mit fairen Gewinnchancen für alle Marktbeteiligten sein. Der einzelne Marktteilnehmer – insbesondere der Musikfacheinzelhandel – verspürt einen ruinösen Preisverfall. Das Kulturgut Musikinstrument hat einen Wert, den wir nicht aufs Spiel setzen dürfen."
Auch die hohen bürokratischen Anforderungen an die MI-Branche, insbesondere durch den CITES-Beschluss, stellen nach Knöll ein Hemmnis für den Instrumentenmarkt dar:
"Die Verordnung führt zu einer massiven Wettbewerbsverzerrung, die in der Folge erhebliche kultur- und wirtschaftspolitische Schäden anrichtet. Mit Blick auf diese massiven Wettbewerbsnachteile für die deutsche Musikinstrumentenbranche ist es geboten, eine Legalausnahme in die Bundesartenschutzverordnung aufzunehmen oder CITES anzupassen."
Positiv hingegen ist das Ergebnis der aktuellen JIM-Studie aufzufassen, nachdem Jugendliche in den vergangenen Jahren wieder häufiger musizieren.
Unternehmen
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