Eminems Label verklagt Spotify wegen unzureichender Lizenzen

Eminems Plattenlabel "Eight Mile Style" verklagt den schwedischen Streamingdienst Spotify auf insgesamt über 35 Millionen Dollar. Der Grund: Spotify soll den umfangreichen Katalog Eminems ohne korrekte Lizenz anbieten.

Eight Mile Style gibt in der Anklageschrift an, dass Spotify keinerlei Berechtigung habe, den gut 250 Songs umfassenden Katalog Eminems anzubieten, da der Streaming-Service trotz milliardenfacher Streams die Songs nicht korrekt lizenziert habe.

Laut Eight Mile Style hat Spotify, statt das Label korrekt pro Stream zu entlohnen, lediglich "zufällige" Beträge ausgeschüttet, die nur einen Bruchteil der eigentlichen Gewinne darstellten. 

"Copyright Control"

Aus der Anklageschrift geht hervor, dass Spotify angeblich Songs aus Eminems Repertoire – darunter beispielsweise den aus dem Film "Eight Mile" bekannten Hit-Song "Lose Yourself" – als "Copyright Control" markiert haben soll.

Seit der Einführung des Music Modernization Acts (MMA) Ende 2018 existiert die "Copyright Control"-Kategorie für Titel, deren Urheber durch den Streaminganbieter nicht zweifelsfrei ermittelt werden können. Die Verantwortung, den Urheber ausfindig zu machen, wird damit an die im Zuge des MMA geplante, zentrale Lizenzierungsstelle übergeben – die jedoch erst ab 2021 ihren Dienst beginnen soll. 

Laut Eight Mile Style verstößt Spotify gegen die Erfordernisse des MMA. Dieser sieht vor, dass Streaminganbieter zumindest "zumutbare Anstrengungen" unternehmen, die Urheberin oder den Urheber eines Songs auszumachen – was im Falle Eminems sich durchaus nicht gerade schwierig gestalten dürfte. 

Eight Mile Style fordert deshalb die (entgangenen) Gewinne ein; alternativ macht das Label Schadensersatz in Höhe von 150.000 Dollar für jede Urheberrechtsverletzung – insgesamt gut 36,45 Mio. Dollar –  geltend.