Endlich eine Perspektive
Forum Veranstaltungswirtschaft fordert unbeschränkte Veranstaltungen für 2G + PCR
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© Tyler Milligan via Unsplash
In seiner Pressemitteilung vom 24. August 2021 erklärte das Forum Veranstaltungswirtschaft sein Unbehagen über den vagen Beschluss der letzten Bund-Länder-Beratungen. Großveranstaltungen würden pauschal als "superspreading events" definiert und jegliche Beschränkungen (bzw. deren Aufhebung) den Bundesländern überlassen.
Nun fordern die als Forum Veranstaltungswirtschaft zusammengeschlossenen Verbände eine bundesweite, wirtschaftlich rentable Lösung: Die Einführung von "2G + PCR", also die Öffnung für geimpfte und genesene sowie negativ PCR-getestete Personen, soll die Aufhebung der Kapazitätenbeschränkung sowie der Abstandsregelung ermöglichen.
Hintergrund
Schon zuvor hatte das Forum die mangelnde Beachtung der Veranstaltungsbranche, insbesondere die uneindeutigen Auflagen für Kulturveranstaltungen, kritisiert. Zudem verhindere die neu beschlossene Teilnehmerbeschränkung von 5000 Personen jetzt auch noch die Durchführung von Großveranstaltungen.
Dies wird von Seiten der Ministerpräsidentenkonferenz damit begründet, dass (Tanz-)Veranstaltungen in Innenräumen ein "besonders hohes Risiko für Mehrfachansteckungen" darstellen. Deshalb könne auch mit Antigen-Tests keine hinreichende Sicherheit gewährleistet werde, so die einheitliche Rückmeldung der Behörden.
Angebote für Geimpfte und Genesene + PCR
Die Veranstaltungsbranche ist laut dem Forum sogar bereit, Veranstaltungen für geimpfte und genesene Personen zu organisieren – auch, wenn dies aus wirtschaftlicher Perspektive freilich keine langfristige Lösung sei: "Kein Wirtschaftszweig kann es sich leisten, auf nahezu die Hälfte seiner Klientel zu verzichten."
Darum plädiert die Veranstaltungswirtschaft unter dem Kürzel "2G + PCR" dafür, das Angebot auch für Personen mit einem gültigen negativen PCR-Test zu öffnen. Da es bei 2G-Veranstaltungen keine Grundlage für eine Beschränkung der Teilnehmerzahl auf 5000 gebe, fordert das Forum, diese aufzuheben.
Ferner sei ohnehin die Rechtsgültigkeit von Kapazitätsbeschränkungen sowie Abstandsregelungen im Rahmen von 2G+PCR-Veranstaltungen zu hinterfragen.
Für eine bundesweite Regelung
Schließlich möchte sich das Forum für eine bundesweite Vorgehensweise bei der Wiedereröffnung von Clubs und der Planung anderer Indoor-Events einsetzen. Bisher weichen nicht nur die Coronaschutzverordnungen der einzelnen Bundesländer, sondern auch die Stellungnahmen der Branchenvertreter zu der gegewärtigen Situation stark von einander ab:
So dürfen Betreiber in Hamburg ab Samstag, dem 28. August, die Anwendung der 2G-Regel für ihre Lokalitäten anmelden. Für Clubs in NRW und Baden-Württemberg gilt derzeit bereits das 3G-Prinzip. Mit der Einigung auf den Gebrauch von PCR-Tests entfallen dort Maskenpflicht und Abstandsregelungen, sodass die Umsetzung bereits der Forderung des Branchenverbandes entspricht.
Dagegen bleiben die Veranstalter in Hessen durch Quadratmetervorgaben und Maskenpflicht eingeschränkt. Zudem muss, trotz der erfreulichen Aussichten, die variierende Ausgangssituation der jeweiligen Einrichtungen und deren Gäste berücksichtigt werden: Weder verfügen alle Räumlichkeiten über angemessene Belüftungsanlagen noch sind PCR-Tests in Deutschlands frei verfügbar.
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