Jens Michow beklagt fehlende Kommunikation der Politik mit der Veranstaltungswirtschaft

Für Jens Michow, Präsident des Bundesverbandes der Konzertveranstalter BDKV, steht fest: Die Situation der Livebranche im Sommer 2022 ist dramatisch. Die Hallen bleiben bei den meisten Konzerten halb leer; darüber hinaus sei die Politik nicht bereit, in einen Dialog mit den Foren und Verbänden der Musikwirtschaft zu treten.

Gegenüber der Tagesschau gibt Jens Michow an, dass derzeit die Ausgaben im Freizeitbereich das erste wären, wo gespart würde: Durch das Risiko einer möglichen Infektion und die finanziellen Sorgen im Hinblick auf Krieg und Inflation würden Konzertgänger/innen ängstlich.

Falls es im Herbst erneute Einschränkungen geben soll, sieht Jens Michow für die meisten Veranstalterinnen und Veranstalter keine Chance mehr, überhaupt noch einmal auf die Beine zu kommen.

Fehlende Dialogbereitschaft seitens der Politik

Außerdem sei die mangelnde Bereitschaft zum Dialog mit den Akteuren der Musikwirtschaft von Seiten der Politik ein Problem, betonte Michow auf die Frage nach eventuell erneut nötigen Fördermaßnahmen.

"Die Regierung ist derzeit überhaupt nicht bereit, darüber zu verhandeln. Alle Bereiche der Kultur- und Kreativwirtschaft stellen derzeit fest, dass die Politik ganz offenbar mit Verbänden nicht mehr reden will."

Von der fehlenden Dialogbereitschaft sind die Foren der Kultur- und Kreativwirtschaft sowie der Veranstaltungswirtschaft oder der Musikwirtschaft betroffen: Die Politik mache noch nicht einmal ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag wahr, für die Kultur- und Kreativwirtschaft einen Ansprechpartner zu installieren, beklagt der bdkv-Präsident. Die Branche sei "entsetzt" im Hinblick auf dieses Verhalten.