Es gibt ihn noch, den bösen Hörer
Laut IFPI-Studie zum Verhalten der Musiknutzer bleiben Urheberrechtsverletzungen ein Problem
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Knapp 35% der Internetnutzer greifen auf illegale Musikangebote zu, so eine aktuelle Studie der IFPI. © rugercm / 123RF
Die International Federation of the Phonographic Industry (IFPI), ein Dachverband, zu dem u.a. auch der deutsche Bundesverband Musikindustrie gehört, hat kürzlich die Ergebnisse einer Studie zu Veränderungen im Verhalten der Musiknutzer veröffentlicht.
Music Consumer Insight Report 2016
Die vom Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführte Studie (PDF laden) stützt sich auf die erhobenen Daten von Internetnutzern im Alter zwischen 16 und 64 Jahren aus 13 führenden Musikmärkten (u.a. die USA, Kanada, Deutschland, Frankreich und Japan).
Zentrale Ergebnisse der Studie
- Die Mehrheit hört legal
71% der Internetnutzer zw. 16 und 64 Jahren nutzen legale Online-Musikangebote. Besonders in der Gruppe der unter 25-jährigen nimmt die Popularität von bezahlten Streamingdiensten zu. Insgesamt benutzen 1/3 der 16-24-jährigen bezahlte Streamingdienste. - Das Handy rockt
Smartphones sind auf dem Weg, Computer als das beliebteste Gerät zur Musikwiedergabe abzulösen, vor allem in Entwicklungsländern. Nutzer von zahlungspflichtigen Streamingdiensten nutzen ihr Smartphone dabei am häufigsten zur Wiedergabe. - Youtube liegt vorn
YouTube ist der am häufigsten genutzte Streamingdienst. 82% aller YouTube-Nutzer benutzen die Plattform, um Musik zu hören. Dabei wird YouTubevor allem benutzt, um schon bekannte Musik wiederzugeben und weniger, um neue Musik zu entdecken. - Je jünger, desto mehr Streaming
Gerade junge Leute erweisen sich als besonders musikaffin: 82% der 13-15-jährigen nutzen legale Streamingangebote, der meiste Teil ist darüber hinaus bereit, für Musik zu bezahlen. - Copyrightverletzungen bleiben ein signifikantes Problem
Knapp 35% der Internetnutzer greifen auf illegale Musikangebote zu. Dabei verändert sich der Charakter der Urheberrechtsverletzungen; so nutzt inzwischen knapp die Hälfte (49%) der 16-24-jährigen Streamripper, um Musik von Plattformen wie YouTube herunterzuladen.
Dadurch, dass Ipsos bereits in den vergangenen Jahren Studien in diesem Bereich durchgeführt hat, konnten im Rückgriff darauf auch Trends und Entwicklungen beobachtet werden. Da die Studie noch dazu Informationen zum Umgang der Teilnehmer mit Youtube beinhaltet, ließen sich auch Informationen dazu herauslesen.
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