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Weltweite Studie zum Musikkonsum

Dunkler Fleck auf guten Marktzahlen: IFPI beklagt wachsenden Einsatz von Stream-Rippern

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 02.10.2017

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Dunkler Fleck auf guten Marktzahlen: IFPI beklagt wachsenden Einsatz von Stream-Rippern

© IFPI

Der neue "Music Consumer Insight Report" der International Federation of the Phonographic Industry (IFPI) bietet Informationen zum Nutzungsverhalten von Musikkonsumenten aus den 13 größten Musikmärkten der Welt.

Zu den zentralen Einsichten der jüngsten IFPI-Studie gehört, dass auch 2017 die Bedeutung von Streaming weiterhin ansteigt (vgl. die Zahlen von 2016). Inzwische nutzen bereits 45% der Befragten legale Audiostreaming-Angebote; das ist eine Steigerung um 8% im Vergleich zum Vorjahr.

Wie auch eine kürzlich erschienene Studie zum Musikkonsum Jugendlicher es nahelegt, ist der Konsum von Musik nicht (mehr) nur auf ein Medium festgelegt. Durchschnittlich verwenden die Konsumenten vier verschiedene Arten, um (lizenzierte) Musik zu hören. 90% der Befragten nutzen dabei ihr Smartphone zum Audio-Streaming.

Das Nutzungsverhalten Jugendlicher

Einen besonderen Fokus legt die IFPI auf das Nutzungsverhalten Jugendlicher. 53% im Segment der 13- bis 15-jährigen kaufen Musik in Form von Downloads, CDs oder Vinyl; 85% streamen über Audio- und Video-Plattformen, wobei Video-Hoster (insbesondere Youtube) mit 79% klar dominieren.

Von den 67% der befragten Jugendlichen, die Audio-Streaming verwenden, nutzen die meisten kostenlose Angebote (62%). Unter den 37%, die für Streaming-Angebote bezahlen, finden sich 33%, die für ein eigenes Abo bezahlen, 36% sind Teil eines Familien-Abos.

Der ewige Value Gap

Problematisch ist nach IFPI und BVMI nach wie vor die stark verbreitete Nutzung unlizenzierter Angebote. 40% der Befragten nutzen solche Musikangebote, bei 35% handelt es sich dabei um sogenannte Stream-Ripper. Im Segment der 16-24-jährigen steigt die Nutzung von Streamrippern sogar auf 53%. 

Weiterhin problematisch ist, wenn es nach der IFPI geht, die verbreitete Nutzung von User Content-Plattformen wie z.B. Youtube – Stichwort "Value Gap". Video-Streaming macht ca. die Hälfte des On-Demand Angebotes aus, 46% davon laufen allein über Youtube. Und das, obwohl Youtube laut IFPI weniger als einen Dollar jährlich pro Nutzer ausschüttet – bei Spotify sind es immerhin knapp 20 Dollar.

Abbild der führenden Musikmärkte

Die Datengrundlage der IFPI-Studie bildet eine weltweite, von Ipsos Connect durchgeführte Studie. Befragt wurden Internetnutzer zwischen 16 und 64 Jahren, wohnhaft in den Ländern mit den führenden Musikmärkten (u.a. Deutschland, UK und USA, Kanada, Frankreich und Schweden).

Alle Ergebnisse der Studie finden sich hier: Music Consumer Insight Report 2017.

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