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Bemerkenswertes Projekt

Live Nation und Willie Nelson unterstützen Tourneen von US-Newcomern

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 29.09.2023

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Live Nation und Willie Nelson unterstützen Tourneen von US-Newcomern

Willie Nelson arbeitet mit Live Nation für die "On The Road" Kampagne zusammen. © Live Nation

Live Nation hat in Zusammenarbeit mit Countrysänger Willie Nelson ein Projekt mit dem Namen "On The Road Again" gestartet, das Live-Künstlern Zuschüsse und 100% ihrer Merch-Einnahmen verspricht.

"Tourneen sind für Künstler sehr wichtig, und ich denke, wir sollten alles tun, um anderen Künstlern zu helfen. Dieses Programm wird in diesem Jahr tausende Künstler unterstützen und ihnen das Touren ein wenig erleichtern", erklärt Country-Legende Willie Nelson, der erst vor ein paar Monaten 90 Jahre alt wurde, über sein neues Projekt mit dem Live-Entertainment-Giganten Live Nation.

Unter dem Titel "On The Road Again" (nach dem legendären Song von Nelson) wird das Unternehmen Nachwuchskünstler ("developing artists") in den USA mit verschiedenen Maßnahmen unterstützen. 

Zuschüsse und Verzicht

Alle Headliner und Support Acts, die in den von Live Nation betriebenen Clubs auftreten, sollen zusätzlich zur abendlichen Gage einen Zuschuss in Höhe von 1.500 Dollar für Benzin und Reisekosten pro Show bekommen. Die Liste aller teilnehmenden Clubs befindet sich hier.

Als Teil des Programms werden die von Live Nation betriebenen Clubs auch keine Gebühren mehr für den Verkauf von Merchandise-Artikeln erheben, so dass die Künstler die Merchandise-Einnahmen komplett behalten können. 

Weitere Maßnahmen

Das "On the Road Again"-Projekt behinhaltet auch eine 5 Millionen Dollar Spende für Crew Nation, einen auch in Deutschland aktiven Fonds, der während der Pandemie eingerichtet wurde, um Crew-Mitglieder der gesamten Live-Branche in unvorhergesehenen Notlagen zu unterstützen.

Weiterhin plant Live Nation lokale Promoter, welche die Durchführung von Shows unterstützen, mit Bonuszahlungen zu unterstützen. Diese Unterstützung sollen auch "tour reps that live life on a bus" und Arbeiter der Clubs erhalten, die 2023 mehr als 500 Stunden gearbeitet haben.

Über die Höhe dieser Bonuszahlungen ist nichts bekannt, wie allgemein viele Details des Programms offen sind. Dafür gibt es ein nett gemachtes Promovideo.

Ohne steigende Kosten für Fans

Vertreter von Live Nation betonten, dass das Projekt On the Road Again "eine echte Zusammenarbeit" sei, vielleicht um Zweifel an der Beteiligung des 90-jährigen Willie Nelson zu zerstreuen. 

Sie beruhe "auf den Erkenntnissen aus Nelsons Jahren auf Tour sowie auf dem Feedback von tourenden Künstlern, ihren Teams und den Betreibern von Veranstaltungsorten basiert, um den Tourneealltag zu unterstützen. Alle Projekte von On the Road Again werden direkt aus den bestehenden Einnahmen des Veranstaltungsortes finanziert, ohne dass die Verbraucher mehr bezahlen müssen."

Reaktion auf Imageprobleme

Das Projekt ist mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur eine Reaktion auf die tatsächlich immer schwieriger werdenden Bedingungen für Nachwuchskünstler, sondern auch ein Versuch, das Image von Live Nation zu verbessern.

Der Konzern stand in den letzten Monaten unter massiver Kritik, zunächst wegen des Taylor Swift-Ticketdesasters, dann wegen allerlei fragwürdiger Geschäftspraktiken und möglicher Verstöße gegen das US-Kartellrecht. Gleichzeitig verbuchte der Konzern Rekord-Umsätze und Gewinne.

Reaktion auf Kampagnen

Zudem laufen in den USA schon länger Kampagnen, um Clubs, Festivals und andere Konzertlocations dazu zu bringen, auf Anteile am Merch-Verkauf der Künstler zu verzichten, der bislang häufig 15 bis 35 Prozent beträgt. Mindestens ein Veranstalter in Kalifornien hat sich dazu bereits bereiterklärt.

Live Nation ist natürlich eine ganz andere Hausnummer und die Ankündigung liest sich zugegebenermaßen sehr gut. Die Frage wird sein, wie das Projekt in der Praxis umgesetzt wird und ob die tourenden Künstler wirklich so sehr profitieren werden, wie es in der Ankündigung den Anschein hat.

Wenn das der Fall ist, könnte "On The Road Again" nicht nur in den USA Schule machen, denn auch in Deutschland gibt es einen großen Ticket- und Entertainment-Konzern, der von seinen Rekordgewinnen die eine oder andere Scheibe abgeben könnte.

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