×

Für den Ausbau der Livemusik-Szene

Wahl in Großbritannien: Music Venue Trust stellt Positionspapier zur Clubförderung vor

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 08.06.2017

clubsterben liveszene kulturpolitik music venue trust

Wahl in Großbritannien: Music Venue Trust stellt Positionspapier zur Clubförderung vor

Ob klein oder groß - Der Music Venue Trust fordert Unterstützung für alle Spielstätten mit kulturell bedeutsamer Programmgestaltung. © Death Disco ddxxx auf Flickr / Lizenz: CC BY 2.0

Der britische Music Venue Trust hat es sich zur Aufgabe gemacht, für den Erhalt der Livemusik-Szene des Vereinigten Königreiches zu kämpfen. Zur Wahl 2017 in UK legt der MVT ein Manifest vor, in dem Strategien zur Sicherung der Liveszene vorgestellt werden.

Insgesamt drei "Verpflichtungen", die der Music Venue Trust von der zukünftigen Regierung erwartet, liegen dem "Manifesto for Music Venues" zugrunde. Laut dem MVT sind diese notwendig, um den unterfinanzierten und unterbewerteten Livemusik-Sektor nicht nur zu schützen, sondern auch langfristig zu verbessern.

Stärkung von Spielstätten

Bei der ersten Forderung handelt es sich um eine Reform der Kulturförderung und eine damit einhergehende Investition in sogenannte "Grassroots Music Venues" (GMV). Darunter versteht man Spielstätten, die durch innovatives und kreatives Booking auffallen und auch Nachwuchskünstler (evtl. auf eigene Kosten) unterstützen.

Laut Music Venue Trust erhielten weniger als 3% der Grassroots Music Venues in den letzten Jahren Förderungen, weniger als 1% der GMVs unter einer Kapazität von 500 Besuchern erhielten 2015/2016 externe Investments.

Um dies zu ändern, verweist der MVT auf den selbst veröffentlichten "Sound + Vision"-Plan, in dem ein Konzept zur Restrukturierung der Club- und Livemusik-Kultur umrissen wird. Dieser Plan bietet laut Music Venue Trust die Möglichkeit, 101 GMVs zu modernisieren um eine erste Verbesserung der Liveszene anzutreiben, weiterhin enthält er Handlungsempfehlungen für die Regierung.

Gesetzliche Unterstützung

Zu den weiteren Forderungen gehört es, private Investments durch damit verbundene Steuervergünstigungen attraktiver und durch eine Überarbeitung der Regularien den Betrieb von Grassroots Music Venues weniger konstenintensiv zu machen. Dazu zählen u.a. die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Behörden und Spielstätten, die Stärkung der Position von Venues gegenüber Immobiliengruppen und diverse steuerliche Veränderungen.

Als dringenden Grund für die Umsetzung des Positionspapiers führt der MVT an, dass zwischen 2007 und 2015 35% der Grassroots Music Venues in UK geschlossen wurden, obwohl gerade diese Spielstätten eine notwendige Wurzel für eine funktionierende Kreativwirtschaft darstellen.

Das Programm wird bereits von verschiedenen Politikern wie auch von Prominenten wie Paul McCartney, Frank Turner oder Andy Dunlop (Travis) unterstützt.

Ähnliche Themen

ILMC 2019 in London: Das waren die diskutierten Topthemen der Livemusik-Branche

Ticketing, Promoter-Netzwerke und die Zukunft kleiner Spielstätten

ILMC 2019 in London: Das waren die diskutierten Topthemen der Livemusik-Branche

veröffentlicht am 12.03.2019

Geld für den "Music Venue Trust": Sony Music UK unterstützt britische Clubförderung

Steigende Mieten, hohe Steuern, strenge Auflagen

Geld für den "Music Venue Trust": Sony Music UK unterstützt britische Clubförderung

veröffentlicht am 17.11.2017

Zusammenschluss: Neugegründete "Allianz der Freien Künste" geht mit Positionspapier in die Offensive

Kunst- und Kulturschaffende sprechen mit einer Stimme

Zusammenschluss: Neugegründete "Allianz der Freien Künste" geht mit Positionspapier in die Offensive

veröffentlicht am 30.06.2017   1

Newsletter

Abonniere den Backstage PRO-Newsletter und bleibe zu diesem und anderen Themen auf dem Laufenden!