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Wissenschaftliche Studie

Weiterer Versuch zu Großveranstaltungen in der Pandemie in der Barclaycard Arena Hamburg

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 28.05.2021

coronakrise kulturpolitik

Weiterer Versuch zu Großveranstaltungen in der Pandemie in der Barclaycard Arena Hamburg

© Franjo targo - Own work, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=45477231

Am 28. Mai 2021 findet in der Barclaycard-Arena Hamburg im Rahmen eines wissenschaftlichen Projekts eine Großveranstaltung statt. Ein Spiel des SV Hamburg soll Daten liefern, unter welchen Bedingungen Events in Zeiten von Corona wieder möglich sein können.

Bei dem Spiel der 2. Handball-Bundesliga, SV Hamburg gegen ThSV Eisenach, handelt es sich um den ersten Teil eines wissenschaftlichen Modellprojekts, in dem herausgefunden werden soll, inwieweit Veranstaltungen mit Publikum in geschlossenen Räumen wieder möglich sind. 1000 Zuschauer und Zuschauerinnen sind für diesen Abend zugelassen.

Bedingungen

Sollte alles gutgehen sind beim zweiten Teil, dem Final 4 am 3. und 4. Juni, doppelt so viele Besucher zugelassen. Die Gesundheitsbehörde behält sich jedoch das Recht vor, je nach Inzidenzwert und Verlauf der Veranstaltung, das Projekt kurzfristig abzubrechen.

Voraussetzung für die Zustimmung durch die Hamburger Sozialbehörde war ein nach intensiven Gesprächen ausgearbeitetes, hundertseitiges Hygienekonzept, das unter Zusammenarbeit von Spielstätte, Verein und Liga herausgearbeitet wurde.

Wissenschaftliche Aufsicht

Zentrales Element des Konzepts ist, dass das Event in der Barclaycard Arena unter wissenschaftlicher Aufsicht des Fraunhofer-Heinrich-Hertz-Instituts steht. Ziel ist eine Untersuchung des Infektionsrisikos in der Arena, die vorher mit qualitativer Technik ausgestattet wird.

Neben einer hochmodernen Lüftungsanlage, die das Infektionsrisiko verringern soll, gehören dazu präparierte Dummy-Puppen, die auf den Zuschauerplätzen verteilt werden um verwertbare Daten zu sammeln. Die stoßen während des Spiels markierte Partikel aus, welche Aufschluss darüber geben sollen, wie weit und wie schnell Aerosole sich im Verlauf der Veranstaltung verteilen. Dazu Prof. Dr. Wolfgang Schade, Leiter des Versuchs:

"Die hier gesammelten Daten des Modellversuchs werden wichtige Erkenntnisse zur Verbreitung von Aerosolen bei Großveranstaltungen liefern, die dann auch auf andere Veranstaltungshäuser mit vergleichbaren Lüftungsanlagen wie die der Barclaycard Arena übertragbar sind. Damit können dann zukünftig faktenbasierte Risikoabschätzungen zur Durchführung derartiger Veranstaltungen durchgeführt werden."

Regeln für die Fans

Natürlich werden auch an die Besucherinnen und Besucher Bedingungen gestellt. Im Gegensatz zu den jüngsten Tests in Großbritannien gilt bei allen deutschen Testveranstaltungen die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske sowie zur Einhaltung des Mindestabstands von 1.50m.

Beim Einlass muss ein maximal 6 Stunden alter, negativer Corona-Test vorgewiesen werden. Ein weiterer Schnelltest muss 7 bis 10 Tagen nach dem Spiel durchgeführt werden. Essen wird während der Veranstaltung nicht angeboten. Es besteht jedoch die Möglichkeit, sich beim Kauf des Tickets eine Lunchbox zu bestellen.

Das Projekt stellt den Versuch dar, allgemein für Live-Veranstaltungen in Pandemiezeiten mehr möglich zu machen, und vor allem auch Hallen zukünftig wieder mit Fans füllen zu können, ohne Spreading-Events zu riskieren. Die Daten aus dem Versuch helfen dabei nicht nur Sport-Veranstalter/innen, sondern auch Event-Promotern und Kulturschaffenden. 

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