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Grundsatzurteil erwartet

Berufungsprozess um Led Zeppelins "Stairway to Heaven" hat begonnen

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 25.09.2019

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Berufungsprozess um Led Zeppelins "Stairway to Heaven" hat begonnen

© Neil Preston

Am 23. September 2019 begann vor dem Berufungsgericht des neunten Bundesbezirks die Revision des "Stairway to Heaven"-Prozesses. Das Urteil in diesem Prozess könnte einen Präzedenzfall für die gesamte Musikindustrie schaffen.

Der Prozess soll klären, ob es sich bei dem Led Zeppelin-Hit "Stairway to Heaven" um ein Plagiat des Songs "Taurus" der Gruppe Spirit handelt. Die Nachlassverwalter des Spirit-Komponisten Randy Wolfe hatten bereits 2014 gegen die Haupt-Songwriter von "Stairway to Heaven", Jimmy Page und Robert Plant, geklagt.

Das Gericht hatte Page und Plant im damaligen Fall Recht gesprochen; wegen angeblicher Verfahrensfehler wurde der Prozess Anfang 2019 jedoch neu aufgerollt. 

Signifikante Unterschiede

Francis Malofiy, der Anwalt, der den Nachlass Randy Moores vertritt, wirft dem damaligen Richter vor, dass dieser den Geschworenen keine Möglichkeit geboten habe, Aufnahmen der beiden Songs zu hören.

Diese mussten ihre Entscheidung aufgrund der Partituren beider Lieder treffen; laut Malofiy treten die Ähnlichkeiten in den Aufnahmen jedoch wesentlich stärker in den Vordergrund. Weiterhin gibt der Anwalt an, dass die Transkription schlecht sei.

Was wird geschützt?

Hintergrund dieser Argumentation ist die Tatsache, dass es die beim U.S. Copyright Office, der für das Copyright zuständigen Regierungsbehörde, lediglich die zu schützenden Partituren eingereicht werden, nicht aber die tatsächlichen Aufnahmen. 

Laut Malofiy gibt es jedoch Präzedenzfälle, in denen auch die Aufnahme als schützenswert angesehen werden kann – eine Argumentation, die laut Andrew Hurwitz, einem der Richter im "Stairway to Heaven"-Prozess, unzutreffend ist. Berichten zufolge gaben einige Richter im Prozess zu verstehen, dass sie eine Revision für verfehlt halten. 

Die Revision des Prozesses hatte in den USA für einige Aufmerksamkeit gesorgt: Über hundert Künstlerinnen und Künstler und sogar die US-amerikanische Regierung stellten sich mit einem sogenannten "amicus curiae" auf die Seite von Page und Plant, um ein Urteil zu verhindern, dass im schlimmsten Fall die Kreativität von Songwriterinnen und -writern empfindlich einschränken könnte.

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