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Hilfen müssen verlängert werden

Britische Veranstaltungsbranche fordert Ende der Corona-Beschränkungen und droht mit Klage

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 24.06.2021

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Britische Veranstaltungsbranche fordert Ende der Corona-Beschränkungen und droht mit Klage

© Antoine Julien via Unsplash

In einem offenen Brief an den Britischen Premierminister Boris Johnson droht Sasha Lord, Veranstalter und Berater der Clubszene in Manchester, die britische Regierung zu verklagen, wenn diese die Covid-Auflagen über den 19. Juli 2021 hinaus verlängert.

Am 14. Juni 2021 erklärte Premierminister Boris Johnson, dass die verbleibenden Covid-Beschränkungen in Großbritannien nicht wie geplant am 21. Juni beendet werden, sondern stattdessen bis zum 19. Juli verlängert werden.

Diese Verzögerung ist auf die ungewisse Pandemielage bezüglich der Delta-Mutante zurückzuführen. Sie hat zur Folge, dass Veranstalter frühestens ab Mitte Juli wieder mit vollen Kapazitäten planen können.

Gravierende Folgen

Aus diesem Grund droht Sasha Lord in seinem offenen Brief, der von zahlreichen Unterhaltungs- und Veranstaltungsunternehmen unterstützt wird, nicht nur mit einer Klage gegen die Regierung, sondern fordert zudem eine Verlängerung der staatlichen Hilfen.

Auch die Night Time Industries Association (NTIA) unterstützt diese Forderungen und fügte in einem Statement hinzu, dass besonders das Gaststättengewerbe unter der Verzögerung zu leiden habe.

So habe der Sektor im letzten Jahr bereits Verluste von 87 Milliarden Pfund gemacht und müsse aufgrund der vierwöchigen Verzögerungen mit weiteren Verlusten in Höhe von 3 Milliarden Pfund zu rechnen. Darüber hinaus seien ein Drittel all derjenigen, die ihren Job während der Pandemie verloren haben, im Gaststättengewerbe tätig gewesen.

NTIA Boss Michael Kill unterstreicht überdies noch einmal die Absicht der NTIA sowie vieler ebenfalls betroffener Unternehmen, rechtliche Schritte gegen die Regierung einzuleiten, sollte diese von ihren Plänen abweichen, die Corona-Maßnahmen ab dem 19. Juli zu beenden.

Kritik an Corona-Maßnahmen der Regierung

Weiterhin kritisiert Lord in dem direkt an Johnson adressierten Brief die mangelnde Planungssicherheit, die durch die Maßnahmen der Regierung noch verstärkt wurde:

"All jene Industriezweige haben erheblich unter den mehrfachen Schließungen und Wiedereröffnungen, dem andauernden Mangel an Planungssicherheit sowie den drakonischen Maßnahmen bezüglich der Kontaktbeschränkung gelitten."

Zudem bezeichnet Lord den Umgang der Regierung mit den Angestellten und Geschäftsinhabern aus jenen Sektoren als "erbärmlich" und fordert ein sofortiges Umdenken.

Forderung nach finanzieller Unterstützung

Die Regierung hat inzwischen angekündigt, gewerbliche Mieter, die nicht in der Lage sind, ihre Miete zu bezahlen, bis März 2022 durch spezielle Schutzmaßnahmen zu unterstützen, obwohl diese Hilfe ursprünglich Ende Juni enden sollten.

Nichtsdestotrotz plant die britische Regierung weiterhin, die generelle finanzielle Unterstützung ab dem 1. Juli zu reduzieren.

Lord und seine Mitstreiter fordern nun absolute Sicherheit dafür, dass das Veranstaltungs-, Unterhaltungs- und Gaststättengewerbe ab dem 19. Juli wieder vollständig öffnen darf und betonen den unbedingten Bedarf an fortgesetzter finanzieller Unterstützung, damit Unternehmen die bestmöglichte Chance haben, bis dahin zu überleben.

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