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Auswertung der GfK

BVMI blickt auf 2022 zurück: Streaming-Markt wächst erneut um acht Prozent

News von Backstage PRO
veröffentlicht am 20.01.2023

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BVMI blickt auf 2022 zurück: Streaming-Markt wächst erneut um acht Prozent

Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI. © Christoph Soeder

2022 war das bislang erfolgreichste Jahr für Streamingdienste in Deutschland. Auf Spotify, Apple Music und Co. sorgten deutsche Nutzer/innen insgesamt für rund 178 Milliarden Streams.

Der Streaming-Boom in Deutschland hält an und nimmt sogar noch an Geschwindigkeit zu. Laut einer Sonderauswertung des Marktforschungsunternehmens GfK Entertainment in Kooperation mit dem Bundesverband Musikindustrie (BVMI) haben die Deutschen im Jahr 2022 acht Prozent mehr gestreamt als noch 2021.

Damals ermittelten GfK und BVMI 165 Milliarden Streams am Ende des Jahres. 2022 hörten Deutsche insgesamt rund 178 Milliarden Mal Songs über Spotify, Apple, Deezer und andere Streamingdienste.

Popmusik auf Platz 1

Das beliebteste Genre war dabei Popmusik, die 28 Prozent der gestreamten Songs ausmachten. Auf Platz 2 folgt Hip-Hop/Rap, der im vergangenen Jahr 23 Prozent der Streams in Deutschland ausmachte. Fast gleichermaßen beliebt waren Rock (14 Prozent), Dance (13 Prozent) und Family (13 Prozent). Mathias Giloth, der Geschäftsführer der GfK, erklärte:

"Die Begeisterung für das Musik-Streaming ist nach wie vor ungebrochen und zeigt, dass sich diese Art von Musiknutzung bei den Konsumenten etabliert hat. Sehr beliebt waren im vergangenen Jahr u. a. Rapper wie Luciano und T-Low, Popstars wie Ed Sheeran und Taylor Swift sowie Rockbands wie AC/DC und Rammstein. Im Dezember liefen die Playlisten dank unzähliger Weihnachtstitel besonders heiß. Diese sorgten dafür, dass Heiligabend der Tag mit den meisten Streams aller Zeiten wurde."

Neue Musik am beliebtesten

Die Auswertung ergab außerdem, dass hierzulande hauptsächlich aktuelle Musik gestreamt wird: 47 Prozent der 178 Milliarden Streams waren Songs, die ab 2020 veröffentlicht wurden. Generell scheint Musik für die User auf Spotify, Apple Music und Co. uninteressanter zu werden, je länger das Releasedatum zurückliegt

Immerhin 35 Prozent der Streams verteilten sich auf Songs aus den 2010er Jahren, acht Prozent stellten Songs aus den 2000ern dar und die 1990er sind mit einem Anteil von 4 Prozent vertreten. Songs, die zwischen 1980 und 1989 oder sogar noch früher veröffentlicht wurden, machten jeweils nur einen Anteil von etwa 3 Prozent aus.

Dies führt zu der Annahme, dass Streamingdienste tendenziell immer noch bei Jüngeren mehr verbreitet sind als bei Älteren. Dr. Florian Drücke, Vorstandsvorsitzender des BVMI, erklärt:

"Das gemessene Nutzungsverhalten und die dadurch reflektierten Fan-Vorlieben zeigen, dass aktuelle Musik im Streaming-Bereich klar im Vordergrund steht. Befürchtungen, neue Musik habe es hier schwerer durch die Verfügbarkeit jeglicher jemals veröffentlichter Musik, bestätigen sich also nicht. Stattdessen wird deutlich, wie groß die Vielfalt der von Menschen gehörten Genres sowohl im Streaming-Bereich als auch auf physischen Tonträgern ist."

Auf dem physischen Markt sieht es anders aus

Auf dem Markt mit physischen Tonträgern liegt das Genre Rock auf dem ersten Platz. Bei den CDs hatte die Musikrichtung 2022 einen Marktanteil von 30 Prozent, bei den Schallplatten sogar von 52 Prozent. Auch Pop (24 Prozent), Family (16 Prozent), Schlager/Volksmusik (14 Prozent) und Klassik (6 Prozent) waren beliebte Genres auf dem Markt mit physischen Compact Discs. Insgesamt nahm der Verkauf von CDs seit 2017 aber um 67 Prozent ab.

Mit den Schallplatten ging es hingegen wieder bergauf. Diese konnten innerhalb der letzten fünf Jahre um 27 Prozent zulegen. Im Bereich Vinyl punkteten 2022 neben Rock und Pop (zusammen 76 Prozent Marktanteil) vor allem die Genres Hip-Hop (7 Prozent) und Jazz (6 Prozent).

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